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Risikoforscher: Kulturspezifische Ängste werden durch Medien überhöht

Meldung vom Montag, 13. Februar 2012 - Wovor Menschen Angst haben, hängt vor allem von ihrem Umfeld ab. Dieser Meinung ist Gerd Gigerenzer, Direktor des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin. Der Risikoforscher sagte in der Zeitschrift "Psychologie Heute", worauf sich Ängste richten, sei von Kultur zu Kultur sehr unterschiedlich. In Deutschland seien die Menschen zum Beispiel besonders besorgt, wenn es um Strahlung von Atomkraftwerken oder vom Mobilfunk gehe.

Die Kulturunterschiede in der Risikobewertung kommen laut Gigerenzer durch soziales Lernen zustande. Menschen neigten dazu, die Personen in ihrer Umgebung zu imitieren. Das sei eine soziale Strategie, die in der Stammesgeschichte der Menschheit überlebenswichtig für eine Gruppe gewesen sei.

Heute würden solche kulturspezifischen Ängste durch den Einfluss der Medien überhöht und vervielfacht. Geleitet vom hin und her springenden Medieninteresse neigen wir laut Gigerenzer dazu, uns auf eine Gefahrenquelle zu fokussieren. Andere Gefahren könnten wir dadurch aus dem Blick verlieren.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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