Meldung vom Dienstag, 21. Februar 2012 - Aufklärung allein hilft nicht, wenn man die Vorurteile gegenüber psychisch kranken Menschen abbauen will. Dieser Meinung ist Georg Schomerus von der Universität Greifswald, der sich mit dem Thema Schizophrenie beschäftigt. Der Mediziner sagte "DRadio Wissen", in der Vergangenheit sei oft versucht worden, durch Berichte über die biologischen Ursachen der Schizophrenie zu erreichen, dass Betroffene in der Gesellschaft besser akzeptiert werden. Die Stigmatisierung habe dadurch aber nicht abgenommen. Nur weil Menschen mehr über eine Krankheit wüssten, mache sie das nicht toleranter.
Sinnvoller ist es laut Schomerus, die Menschen in persönlichen Kontakt zu Betroffenen zu bringen, da das die Haltung am stärksten verändere. Vor allem Schulprojekte seien hilfreich, da bei Jugendlichen früh das Verständnis geweckt werden könne, dass schizophrene Menschen ein ganz normales Leben führen.
Quelle: DRadio Wissen