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Hirnforschung

Hirnforschung: Von der Politik gefördert, von der Pharma-Industrie verlassen

Meldung vom Freitag, 12. April 2013 - Wenn Industriegesellschaften alt werden, dann gibt es immer mehr psychische Störungen wie Alzheimer, Demenz oder Depressionen.

Die USA und Europa stecken deshalb Milliarden in die Hirnforschung. Die EU hat das "Human Brain Project", die USA haben seit vergangener Woche das "BRAIN"-Projekt. Die Nachrichtenagentur Reuters schreibt allerdings, dass sich die Pharmaindustrie aktuell immer mehr aus der Hirnforschung zurückzieht. Der Grund: Es gebe zu wenig Aussicht auf Erfolg. Die Medikamente, die es gibt, seien gut. Dass man bald noch bessere finde, die mehr Geld einbringen, sei sehr unwahrscheinlich. Reuters schreibt, die Durchbrüche in der Hirnforschung dürften noch Jahrzehnte dauern. Pharma-Firmen seien aber an kurzfristigen Gewinnen interessiert. Reuters geht allerdings davon aus, dass viele Firmen wieder einsteigen werden, falls die Forschung doch Erfolge bringe.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Hirnforschung: Studien liefern oft schwache oder falsche Ergebnisse

Meldung vom Donnerstag, 11. April 2013 - Gedanken lesen, Gefühle verstehen - die Versprechen der Hirnforschung sind groß.

Viel Lärm um nichts, sagen jetzt Forscher der Universität Bristol: Die zugehörigen Studien seien oft methodisch schwach und hätten eine geringe Aussagekraft. Das Forscherteam hat 49 Metastudien aus dem Jahr 2011 untersucht, die wiederum insgesamt 730 einzelne Studien erfasst haben. Dabei sahen sich die Wissenschaftler insbesondere die statistische Teststärke an. Sie besagt, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass man einen Zusammenhang findet, falls er existiert. Ein guter Wert ist etwa 80 Prozent, das heißt, in vier von fünf Fällen findet man den vorhandenen Effekt.

Für die untersuchten Neurostudien stellten die Autoren eine durchschnittliche Teststärke von nur rund 20 Prozent fest. Grund dafür sind ihnen zufolge zu kleine Stichproben bei schwachen Effekten. Das Fazit der Forscher: Die Studienergebnisse sind vielleicht interessant, aber oft falsch.

Die Analyse ist im Fachblatt Nature Reviews Neuroscience erschienen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Hirnforscher will Computermodell des zentralen Nervensystems bauen

Meldung vom Dienstag, 21. Juni 2011 - Weltweit gibt es mehr als fünf Millionen Forschungsarbeiten zum Hirn, mehr als 200.000 Wissenschaftler beschäftigen sich damit. Aber es gibt kein Modell, in dem all das neue Wissen zusammengeführt wird. Das könnte sich ändern. Wie die britische Zeitung "The Telegraph" schreibt, versucht ein Forscher an der staatlichen polytechnischen Universität in Lausanne, mit einer Computersimulation alle Prozesse in einem Gehirn darzustellen und zwar bis hinunter auf die Ebene der Moleküle. So könnte man viele Experimente am Computer durchführen. Das wäre besonders für die Pharmabranche interessant. Diese hat in den letzten Jahren ihre Forschung am Hirn zurückgefahren, weil sie zu teuer und zu kompliziert ist. Bislang schaffen es die Forscher in Lausanne, das Zusammenspiel von etwa 360.000 Neuronen darzustellen. Für ein komplettes Hirn müssen sie auf 100 Milliarden kommen. Ein teures Projekt. Die Universität hat bei der EU einen Förderantrag über viele Millionen Euro gestellt. Ob der durchgeht, steht im nächsten Jahr fest. Das Geld soll dann vor allem in den Bau eines neuen Supercomputers fließen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Für das Lesen braucht das Hirn keine visuellen Reize

Meldung vom Donnerstag, 3. März 2011 - Blinde lesen genauso wie Sehende. Zwar benutzen sie die Blindenschrift. Im Gehirn sind bei beiden Gruppen aber die gleichen Regionen aktiv. Das haben Forscher der Hebräischen Universität Jerusalem herausgefunden, indem sie Computertomographien von Sehenden und Blinden miteinander verglichen.

Die Forscher folgern aus den Aufnahmen, dass das Gehirn zum Lesen keine visuellen Reize benötigt. Wenn das so wäre, dann müssten beim Lesen von Blindenschrift andere Hirnbereiche aktiv sein - nämlich diejenigen, die den Tastsinn verarbeiten. Das Gehirn sei also keine Sensor-, sondern eine Aufgabenmaschine.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Hirnforscher: Blinde tasten auch mit Sehnerven

Meldung vom Dienstag, 22. Februar 2011 - Selbst Menschen, die von Geburt an blind sind, haben aktive Sehnerven. Das melden Forscher vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig. Man habe nachweisen können, dass sowohl bei von Geburt an blinden Menschen als auch bei Sehenden der so genannte Gennari-Streifen gleich ausgeprägt sei. Dieses Nervenband verarbeite normalerweise visuelle Wahrnehmungen. Bei Blinden komme es jedoch zu einer Art Umfunktionierung. Dieser Hirnbereich setze dann keine optischen Informationen mehr um, sondern schärfe den Tastsinn. Daher sei es für Blinde beispielsweise einfacher das schnelle Lesen der Blindenschrift zu erlernen. Der Forschungsleiter kündigte weitere Studien an, die genauere Informationen über die Arbeit des Gennari-Streifens liefern sollten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

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by Dr. Radut