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Messenger

Raumsonde Messenger liefert Erkenntnisse über Vulkanismus auf Merkur

Meldung vom Freitag, 30. September 2011 - Dass der Merkur ein unwirtlicher Planet ist, war schon länger klar.

Dort herrschen Tagestemperaturen von rund 430 Grad Celsius. Jetzt haben Forscher der Brown University in Providence auch noch herausgefunden, dass der Merkur in seiner Frühzeit vor vier Milliarden Jahren eine Ära mit Vulkanausbrüchen erlebt hat. Gewaltige Lavamengen seien damals extrem schnell aus Spalten in der Oberfläche gequollen und hätten weite Flächen überflutet. Die Daten für diese Erkenntnis stammen von der Raumsonde "Messenger".

Die ausführliche Analyse ist im Fachmagazin 'Science' nachzulesen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

"Messenger"-Sonde macht erste Fotos vom Merkur

Meldung vom Mittwoch, 30. März 2011 - Sie ist viele Millionen Kilometer von der Erde entfernt unterwegs und erforscht Regionen des Alls, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Die Rede ist nicht vom "Raumschiff Enterprise", sondern von der US-Raumsonde "Messenger". Wie die Raumfahrtbehörde NASA mitteilte, hat sie jetzt ihre ersten Bilder des Merkur zur Erde gefunkt. Die Bilder seien entstanden, als sich die Sonde gerade über dem Südpol des Planeten befand. Sie zeigen zum Beispiel den Krater "Debussy" mit einem Durchmesser von rund 80 Kilometern. Merkur ist der kleinste Planet des Sonnensystems und liegt der Sonne am nächsten. Die "Messenger" hat sechseinhalb Jahre für ihre Reise gebraucht. Die Wissenschaftler erhoffen sich unter anderem Informationen über das Magnetfeld und den Kern des Planeten. Außerdem wollen sie die Frage klären, ob es an den Polen, die ständig im Schatten liegen, Wassereis gibt. Die Temperaturen auf dem Merkur sind extrem, da der Planet sich auf einer stark elliptischen Bahn um die Sonne bewegt: Auf der Nachtseite sinken sie unter minus 170 Grad Celsius, während auf der Tagseite mehr als 400 Grad plus möglich sind.  Mehr Informationen zur Messenger-Mission gibt es auf der Nasa-Projektseite.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Merkurs unerwartete Eigenheiten

Meldung vom 01.02.2008 - Nasa präsentiert erste Ergebnisse des Messenger-Vorbeiflugs

Die Raumsonde Messenger hat bei ihrem Vorbeiflug am 14. Januar genau 1.213 Bilder vom Planeten Merkur aufgenommen. Die erste Analyse der Bilder stellten die beteiligten Wissenschaftler auf einer Pressekonferenz vor. Die Aufnahmen belegen erstmals, dass Merkur in seiner Jugend vulkanisch aktiv war und dass er dem Mond noch weniger ähnelt, als die Planetenforscher bislang dachten.

"Wir sehen jetzt einen völlig anderen Planeten als vor dreißig Jahren", sagte Robert Strom von der University of Arizona, der schon an der ersten Merkur-Mission Mariner-10 in den 1970er Jahren beteiligt war. Die größte Überraschung auf den neuen Bildern war eine merkwürdige Landschaftsform inmitten des Caloris-Beckens, die die Forscher "Spinne" nannten. Mehr als hundert flache Gräben bewegen sich wie Strahlen von einem 40 Kilometer großen Meteoritenkrater weg. Die Forscher vermuten, dass es sich um Dehnungsrisse handelt. Wie sie entstanden sind, ist aber ein Rätsel. Nirgendwo im Sonnensystem gibt es ein ähnliches Gebilde.

Über das riesige Caloris-Becken – einen der größten Krater des Sonnensystems, den Mariner-10 vor 33 Jahren nur halb fotografierte – brachte der Vorbeiflug ebenfalls neue Erkenntnisse. Aus der Zahl kleiner Krater, die sich innerhalb des Beckens befinden, ließ sich sein Alter auf 3,8 oder 3,9 Milliarden Jahre bestimmen. Es entstand demnach während eines heftigen Meteoritenhagels, des so genannten "Late Heavy Bombardment", als auch der Mond von mehreren riesigen Meteoriten getroffen wurde. Anders als die Maria auf dem Mond, die sich nach den Einschlägen mit dunklem Basalt aus dem Inneren füllten, ist das Caloris-Becken allerdings heller als die Umgebung. Das Messenger-Team rätselt noch, ob es sich um Gestein handelt, das durch den Einschlag aus der Tiefe nach oben befördert wurde, oder um Lava, die aus den Tiefen des Merkur-Mantels nach oben floss. Den Durchmesser des Beckens revidierten die Forscher von 1.300 auf 1.550 Kilometer.

Obwohl Merkur auf den ersten Blick dem nur wenig kleineren Erdmond ähnelt, zeigen die Bilder, dass die beiden Himmelskörper ansonsten nur wenig gemein haben. Schon Merkurs Krater sehen anders aus. Da Merkur eine relativ hohe Dichte besitzt, ist seine Schwerkraft viermal so groß wie die des Mondes. Die Anziehungskraft zieht ausgeworfenes Gestein daher schneller wieder zurück zur Oberfläche. Dementsprechend entdeckte das Messenger-Team eine Reihe sogenannter sekundärer Krater, die von herabfallenden Trümmern eines größeren Einschlags erzeugt wurden.

Das Magnetfeld des Planeten hat sich seit der Begegnung mit Mariner-10 kaum in seiner Stärke verändert. Die Messenger-Daten belegen nun erstmals, dass es die Form eines Dipols hat. Erst weitere Messungen während der kommenden Vorbeiflüge und der einjährigen Mission in der Umlaufbahn können aber wahrscheinlich das Rätsel lösen, wie das Feld im Inneren des kleinen Planeten erzeugt wird.

Insgesamt zeigte sich der wissenschaftliche Projektleiter, Sean Solomon von der Carnegie Institution in Washington, sehr zufrieden mit dem Manöver. "Die Begegnung war nahezu perfekt, und wir sind froh, dass wir inzwischen alle Daten auf der Erde haben", sagte der Forscher. Er und seine Kollegen fiebern nun dem nächsten Vorbeiflug am 6. Oktober 2008 entgegen. Dann wird endlich der Blick auf die letzten weißen Flecken der Merkur-Oberfläche frei. Ein Viertel des Planeten ist bislang noch völlig unbekannt.

wissenschaft.de - Ute Kehse


Stippvisite beim Götterboten

Meldung vom 17.01.2008 - Bremsmanöver der Sonde Messenger beim Merkur war erfolgreich

Die Rückseite des Planeten Merkur, bislang ein weißer Fleck auf der Landkarte, sieht ähnlich aus wie die Vorderseite: Sie ist übersät mit kleinen und großen Kratern. Das zeigen die ersten Bilder der Nasa-Sonde Messenger, die 33 Jahre nach der bislang einzigen Merkur-Mission eine kurze Stippvisite beim innersten Planeten des Sonnensystems eingelegt hat. Messenger näherte sich dem kleinen Planeten am Montagabend bis auf 200 Kilometer. "Die Sonde sammelt nun weiter Daten und Bilder, während sie sich auf der beleuchteten Seite wieder von Merkur entfernt", berichtet Ingenieur Eric Finnegan von der Johns Hopkins University in Baltimore.

Der Merkur ist einer der am wenigsten erforschten Planeten des Sonnensystems. Die bislang einzige Merkur-Mission Mariner-10 flog 1974 und 1975 insgesamt dreimal an dem kleinen Felsbrocken vorbei, fotografierte dabei aber nur knapp die Hälfte der Oberfläche. Nun soll Messenger die zahlreichen Rätsel lösen, die Mariner-10 vor mehr als drei Jahrzehnten aufgeworfen hat.

Die Reise ins Innere des Sonnensystems ist allerdings eine komplizierte Angelegenheit, da die Anziehungskraft der Sonne die Raumsonde stark beschleunigt. Am Montagabend war sie mit einer Geschwindigkeit von 25.700 Kilometern pro Stunde viel zu schnell, um in eine Umlaufbahn einzuschwenken. Messenger hat daher bereits einen Vorbeiflug an der Erde und zwei an der Venus absolviert, um die Geschwindigkeit zu senken. Nun muss sie noch zweimal an Merkur vorbei, bevor der verbliebene Treibstoff für das finale Bremsmanöver im Jahr 2011 reicht. Ein Jahr lang soll die Sonde dann die Oberfläche fotografieren, Merkurs Magnetfeld messen und geladene Teilchen auffangen. Die Kameras besitzen verschiedene Farbfilter vom infraroten Teil des Spektrums über den sichtbaren bis hin zum ultravioletten Bereich. Die Farbinformation gibt Planetenforschern erstmals die Möglichkeit, die verschiedenen Mineralien auf der Oberfläche zu kartieren.

Doch schon der erste Vorbeiflug lieferte sensationelle Neuigkeiten: Messenger hat insgesamt 1.200 Bilder von der Oberfläche gemacht und dabei gut die Hälfte des bislang unbekannten Terrains fotografiert. Genau wie die andere Hälfte des Planeten ist dieses Gebiet mit zahlreichen Kratern übersät. Unter anderem hat Messenger erstmals einen der größten Krater des Sonnensystems komplett fotografiert, das 1.300 Kilometer große Caloris-Becken. Die Bilder zeigen, dass das Innere des Kraters heller ist als die übrige Oberfläche. Sie könnte daher aus einem anderen Gestein bestehen. Mehrere kleinere Krater innerhalb des Beckens haben dagegen einen ungewöhnlich dunklen Rand. Die ersten Aufnahmen Messengers zeigen zudem weitere große, bislang unbekannte Einschlagkrater und lange Bergrücken.

Auch das schwache Magnetfeld, über dessen Beschaffenheit Planetenforscher seit dem Mariner-Vorbeiflug rätseln, wurde beim Vorbeiflug neu vermessen. Messungen des Schwerefeldes sollen klären, wie dick die flüssige Schale des riesigen Eisenkerns ist, der fast zwei Drittel von Merkurs Masse ausmacht.

wissenschaft.de - Ute Kehse


Messenger kommt dem Merkur ganz nah

Meldung vom 15.01.2008 - Der erste Vorbeiflug seit drei Jahrzehnten verlief wie geplant: Die Raumsonde Messenger flog in nur 200 Kilometern am kleinsten Planeten unseres Sonnensystems vorbei, machte Aufnahmen und sammelte Daten. Mit den Ergebnissen lässt sich die Nasa allerdings noch etwas Zeit.

Erstmals seit drei Jahrzehnten hat wieder eine irdische Raumsonde den Planeten Merkur besucht. Dreieinhalb Jahre nach ihrem Start passierte die US-Sonde „Messenger“ den kleinsten Planeten unseres Sonnensystems in nur 200 Kilometern Abstand. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa erwartet zahlreiche Bilder und Daten, auch von bisher unerforschten Regionen des Merkurs.

Die Ergebnisse des Vorbeifluges sollen am 30. Januar veröffentlicht werden. Nach einem rund 7,9 Milliarden Kilometer langen Flug soll die Sonde 2011 in eine Umlaufbahn um Merkur einschwenken und den sonnennächsten Planeten unseres Systems ein Jahr lang umkreisen.

Der erste Vorbeiflug am Merkur verlief wie geplant. "Die Raumsonde sammelt weiter Bilder und andere wissenschaftliche Daten, während sie sich nun von der beleuchteten Seite des Merkurs entfernt“, berichtete "Messenger“-Systemingenieur Eric Finnegan von der Johns-Hopkins-Universität in Laurel (US-Staat Maryland).

"Damit dokumentiert sie zum ersten Mal bislang unbeobachtbare Oberflächenregionen des Planeten.“ Die Forscher erhoffen sich von der „Messenger“-Expedition unter anderem Aufschluss über die geologische Geschichte des Merkurs sowie über dessen Magnetfeld, über seinen ungewöhnlich großen Metallkern und mögliche Eisvorkommen an den Polen.

„Messenger“ war im Sommer 2004 vom US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral (Florida) gestartet. Wegen der starken Sonnenstrahlung am Merkur und der extremen Hitze ist die Sonde mit einem Schutzschild aus Spezialkeramik ausgestattet. Mit Temperaturen von mehr als 450 Grad Celsius ist Merkur tagsüber ein Glutofen und mit bis zu minus 217 Grad Celsius nachts ein Eisschrank.

Merkur gilt als einer der am wenigsten erforschten Planeten in unserem Sonnensystem. Der Planet ist etwas größer als der Erdmond. Seit der „Degradierung“ des Pluto zum Zwergplaneten ist Merkur der kleinste Planet unseres Sonnensystem. Wie Venus und Mars gehört der Merkur zu den erdähnlichen Gesteinsplaneten. Die Wissenschaftler erhoffen sich von den Daten daher auch Rückschlüsse darauf, wie die Erde entstanden ist. 1974 und 1975 hatte sich die Sonde „Mariner 10“ dem Planeten genähert, dabei war aber stets nur eine Seite Merkurs sichtbar. Deshalb sind bislang nur 45 Prozent der Oberfläche bekannt.

Zur Originalnachricht auf welt.de



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by Dr. Radut