Skip to Content

Warum es Zugvögel in den Süden zieht - und andere nicht

Meldung vom Mittwoch, 16. Februar 2011 - Manchmal lesen auch Zellen zwischen den Zeilen - das gilt zumindest dann, wenn man als "lesen" bezeichnet, wenn die Maschinerie einer Zelle Erbinformationen in Proteine übersetzt. Dabei gilt: Ein Gen gleich ein Protein. Auffällig ist, dass auf den Chromosomen ziemlich viel Müll herumliegt: Sequenzen, die nicht Teil eines Gens sind und deshalb nicht übersetzt werden. Wofür sie wichtig sind, haben Forscher des Max-Planck-Insituts in Starnberg jetzt in einem Fall gezeigt. Sie fanden heraus, dass eine solche Gaga-Sequenz, in der sich in diesem Fall zwei Basenpaare mehr als 100 Mal wiederholen, bestimmt, wie stark es Grasmücken in den Süden zieht. Grasmücken sind eine Singvogelart, die fast überall in Europa und Nordafrika vorkommt. Auffällig dabei ist, dass nicht alle Tiere wandern: Diejenigen, die zum Beispiel in Gibraltar zu Hause sind, machen keine Anstalten, im Winter wegzuziehen. Dabei gilt nach Erkenntnissen der Forscher: Je länger die Gaga-Sequenz, desto stärker werden die Tiere von der Zugunruhe gepackt. Und je häufiger lange Varianten in einer Population, desto ausgeprägter deren Zugverhalten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



forum | by Dr. Radut