Skip to Content

Christoph Kolumbus

Neue Beweise: Kolumbus brachte Syphilis nach Europa

Meldung vom Mittwoch, 21. Dezember 2011 - Christoph Kolumbus hat 1492 eine neue Welt entdeckt, und von dort offenbar auch die Syphilis mitgebracht. Wie Forscher der amerikanischen Emory Universität berichten, gibt es jetzt neue Beweise dafür. Sie untersuchten alle 54 bekannten Skelette, die vor Kolumbus´ Reisen syphilis-typische Symptome zeigten. In jedem einzelnen Fall konnten sie beweisen, dass die Knochen entweder falsch datiert waren, oder nur syphilis-ähnliche Symptome zeigten, nicht aber die tatsächlichen Anzeichen der Geschlechtskrankheit. Die erste große Syphilis-Epedimie in Europa gab es offenbar 1495, früher war die Krankheit in der alten Welt nicht bekannt. Schon damals gab es den Verdacht, dass Kolumbus´ Crew die neuartige Erkrankung eingeschleppt haben könnte. Stichhaltige Beweise hatte es dafür bisher aber nicht gegeben. Die Syphilis wird durch Geschlechtsverkehr übertragen. Wenn die Krankheit chronisch wird, kann sie zur Zerstörung des zentralen Nervensystems führen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Kolumbus brachte die Welt durcheinander

Meldung vom Mittwoch, 10. August 2011 - Christoph Kolumbus hat die Welt verändert. Soweit so banal, doch schaut man genauer hin, wird es im Detail ziemlich spannend. Das findet der US-amerikanische Wissenschaftsautor Charles Mann und hat seine Erkenntnisse in dem Buch "1493" zusammengetragen.

Ein Beispiel für die Folgen der Entdeckung Amerikas: Weil die spanischen Eroberer in Bolivien Silber fanden und nach Europa brachten, wurden die europäischen Märkte von Kapital überschwemmt, hohe Instabilität war die Folge.

Oder: Dass die Kartoffel in Amerika entdeckt und nach Europa eingeführt wurde, führte in Irland zunächst einmal zu Hungersnöten und Auswanderungswellen. Denn der Anbau der neuartigen Frucht gelang nicht auf Anhieb.

Die Veränderung der Warenströme rund um den Globus nach der Entdeckung des neuen Kontinents brachte dem Buchautor zufolge am Ende sogar die Ming-Dynastie in China zu Fall.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Der Seeweg zur Syphilis

Meldung vom 15.01.2008: Die Geschlechtskrankheit begleitete laut einer Genanalyse Kolumbus von Amerika nach Europa

Die Syphilis kam mit dem Seefahrer Christoph Kolumbus von der Neuen Welt nach Europa. Diesen Schluss ziehen Forscher aus einer genetischen Analyse des Bakteriums Treponema pallidum und dessen Unterarten, die Syphilis und verwandte Krankheiten verursachen. Die Ergebnisse aus dem Erbgutvergleich beleben erneut eine frühere Kontroverse bezüglich der Herkunft des Erregers: Das Bakterium entwickelte sich demnach wohl nicht, wie von einigen Wissenschaftlern angenommen, in Europa, sondern hat seinen Ursprung in Amerika. Das berichten Forscher um Kristin Harper von der Emory-Universität in Atlanta.

Auf der Suche nach dem Ursprung der Syphilis studierten Harper und ihre Kollegen die Gene von insgesamt 26 Bakterienstämmen, die sie aus verschiedenen Ländern in Europa und Übersee gesammelt hatten. Sie verglichen die Ähnlichkeit im Erbgut der Mikroben und überprüften, zwischen welchen Ländern die Unterschiede in den genetischen Abschnitten am größten waren. Daraus entwickelten sie einen Stammbaum des Bakteriums, der ihnen verriet, in welcher zeitlichen Abfolge die einzelnen Unterarten entstanden.

Der Vorläufer für die geschlechtlich übertragene Form der Syphilis war demnach ein Stamm aus Südamerika. Im Zuge seiner Entwicklung bildeten sich verschiedene Erscheinungsformen der Krankheit heraus, die sich in ihrem Übertragungsweg unterschieden: Anfangs lag die Syphilis in einer Form vor, die bereits im Mutterleib übertragen wurde oder in der frühen Kindheit auftrat. Die Verbreitung des Erregers nach Europa erfolgte dann in der als venerische Syphilis bezeichneten, beim Geschlechtsverkehr übertragenen Variante. Später bildeten sich Abwandlungen wie die sogenannte Frambösie, eine der Syphilis ähnliche Infektionskrankeit, heraus.

Die ersten Fälle der Syphilis wurden 1495 und damit kurz nach Kolumbus' Rückkehr in Europa bekannt. Unklar bleibt noch, ob Kolumbus eine geschlechtliche Form der Syphilis mitbrachte oder ob es sich um einen Vorläufer des Stammes handelte, der sich dann relativ schnell zum heutigen Syphilis-Erreger weiterentwickelte, so die Forscher.

Andere Wissenschaftler wie Connie Mulligan von der Universität von Florida sehen in der Herangehensweise der Forscher jedoch einige Schwächen, wie sie in einem Kommentar schreiben: Harpers Team erstellte die genetischen Stammbäume anhand weniger Erbgutbereiche, die jedoch eine natürliche Variation aufweisen und daher unpassend als Grundlage für einen Vergleich scheinen. Zudem könnten Ähnlichkeiten im Erbgut zweier Unterarten nicht nur auf einen zeitlichen Zusammenhang hinweisen, sondern auch auf ein räumliches Verteilungsmuster, was von den Wissenschaftern aber nicht näher untersucht wurde.

Kristin Harper (Emory-Universität, Atlanta) et al.: PLoS Neglected Tropical Diseases, Band 2, Artikel e148

Kommentar zur Studie: Connie Mulligan (Universität von Florida) et al.: Molecular Studies in Treponema pallidum Evolution: Toward Clarity. PLoS Neglected Tropical Diseases

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


Inhalt abgleichen


by Dr. Radut