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Paarung

Forscher untersuchen europäische Aale bei der Paarung

Meldung vom Dienstag, 8. März 2011 - Ein Aal aus Island und ein Aal aus Marokko teilen sich den gleichen Genpool. Das schreibt ein internationales Forscherteam in einem Fachmagazin. Die Wissenschaftler sammelten Aal-Larven in der Sargassosee. Das ist ein Meeresgebiet im Atlantik östlich von Florida, wo sich Aale aus Amerika und Europa treffen, um zu laichen. Nach der Genanalyse steht für die Forscher fest: Alle europäischen Aale gehören praktisch zu ein und demselben Bestand. Ein Aal aus Island kann sich also problemlos mit einem marokkanischen oder spanischen Aal paaren. Die Forscher meinen, es sei äußerst ungewöhnlich, dass sich Fische aus so unterschiedlich warmen Lebensräumen nicht stärker den lokalen Bedingungen anpassten.

Nach Ansicht der Forscher hat das auch negative Auswirkungen. Sei der Bestand in einem Land überfischt, betreffe dies auch unmittelbar die Population in anderen Meeresgebieten, weil die Partner fehlten. - Aale stehen auf der roten Liste der gefährdeten Tierarten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Beim Kolibri singen vor der Paarung die Federn

Meldung vom 30.01.2008 - Um den Weibchen zu imponieren, rast der nordamerikanische Annakolibri vom Himmel und produziert dabei mit seinen Schwanzfedern einen charakteristischen Ton. Der Sturzflug ist beachtlich: Mit bis zu 23 Metern pro Sekunde kommt der Kolibri herabgesaust, und am tiefsten Punkt seiner Bahn passiert es dann.

Um den Weibchen zu imponieren, rast der nordamerikanische Annakolibri im Sturzflug vom Himmel und produziert dabei mit seinen Schwanzfedern einen charakteristischen Ton. Die Schwanzfedern schwingen dabei ähnlich wie das Rohrblatt im Mundstück einer Klarinette, berichten Forscher um Christopher Clark von der Universität von Kalifornien in Berkeley in den „Proceedings“ der britischen Royal Society (online vorab veröffentlicht). Den Ton umschreibt die Gruppe als ein Zirpen.

Lange Zeit war unklar, wie die winzigen Vögel (Calypte anna) ihren kurzen Laut produzierten, erklärte Clark. Beobachten ließ sich hingegen, dass die Vögel einen Sturzflug vollführen, in dessen Verlauf der Ton erklingt. Die Bilder einer Hochgeschwindigkeits-Kamera enthüllten schließlich, dass die Kolibris auf dem tiefsten Punkt ihrer parabelförmigen Flugbahn für 60 tausendstel Sekunden die Schwanzfedern aufstellten – das ist weniger als das Blinzeln des Auges. „Dies ist ein neuer Mechanismus für die Tonproduktion bei Vögeln“, erklärte Clark in einer Mitteilung der Universität.

Nur beim Annakolibri seien diese Details der aerodynamischen Klangerzeugung genau bekannt, es gebe aber weitere Vögel mit ähnlich geformten Federn, die ebenfalls auf diese Weise Laute erzeugen könnten. Die Männchen rasen im Sturzflug bis zu 23 Meter in der Sekunde schnell in einem Abwärtsbogen durch die Luft. Am tiefsten Punkt der Bahn klappen sie dann kurz die Federn aus.

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Sex in der Luft nur mit Klettverschluss

Meldung vom 15.01.2008 - Bei vielen Insekten gleicht die Paarung im Flug einem waaghalsigen Rodeoritt: So fliegen z.B. männliche Holzbienen von hinten über die Weibchen und injizieren ihre Spermien. Mit welchem Trick es ihnen dabei gelingt, nicht abgeworfen zu werden, haben jetzt Bonner Forscher herausgefunden.

Viele Insekten paaren sich in der Luft - so auch die Holzbiene Xylocopa flavorufa: Dies gelingt ihnen jedoch nur mit Hilfe einer trickreichen Vorrichtung, die verhindert, dass es bei diesem Paarungs-Rodeo abgeworfen wird: Während es sich über das Weibchen schiebt, haken sich feinste Haarschlaufen auf seinen Hinterbeinen an entsprechenden Borsten auf dem Rücken der Partnerin fest. Wissenschaftler der Universität Bonn haben bei den Bienen nun einen "Klettverschluss" im Nano-Maßstab entdeckt.

Die Nanoschlaufen an ihren Hinterbeinen sind aber nicht der einzige Trick, der männlichen Holzbienen den luftigen Liebesritt erleichtert: Auch ihr mittleres Beinpaar scheint über einen besonderen Haftmechanismus zu verfügen - ganz ähnlich dem auf den Füßen eines Geckos. Die Echse gilt als das schwerste Tier, das kopfüber an glatten Flächen entlanglaufen kann. Dazu nutzt es die so genannten "Van-der-Waals-Kräfte" - das sind schwache Anziehungskräfte, die entstehen, wenn sich Ladungen um Atome verschieben. Geckos tragen auf ihren Zehen Billionen von speziell geformten feinen Härchen. In der Summe bewirken sie, dass die Echse dank der Van-der-Waals-Kräfte fest an der Decke haftet.

Ganz ähnliche Haarpolster trägt auch das Männchen von Xylocopa flavorufa auf seinem mittleren Beinpaar wie erklärt Prof. Dieter Wittmann von der Uni Bonn erklärt. "Bei der Paarung legen sie dieses Polster an den Kopf des Weibchens und kleben so gewissermaßen an ihm fest." Das Männchen umklammert seine Partnerin aber auch aktiv, damit die Flugbegattung nicht im ungewollten Coitus interruptus endet.

Die Wissenschaftler um Wittmann haben die Halte- und Haftstrukturen der Holzbienen mit dem Rasterelektronenmikroskop erforscht. Wittmann gerät ins Schwärmen, wenn er anhand ihrer Aufnahmen die Haftmechanismen von Xylocopa flavorufa erklärt. "Wahnsinnig raffiniert" seien die, technisch kaum zu kopieren. "Sehen Sie, wie fein diese Schlaufen sind - das kann der Mensch bis heute nicht nachmachen."

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by Dr. Radut