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Gedächtnisverlust

Wie Alzheimer-Patienten vergessen

Meldung vom Montag, 20. Dezember 2010 - Zebras und Giraffen sind vierbeinige Tiere aus Afrika. Die einen haben Streifen, die anderen lange Hälse. Mit solchen oder ähnlichen Definitionen merken wir uns die Bedeutung von Worten. Wissenschaftler bezeichnen dies als "Semantisches Gedächtnis". Menschen, die an Alzheimer leiden, verlieren dieses Gedächtnis. Wie das passiert, hat eine Gruppe französischer Neurologen untersucht. In der Zeitschrift "Cortex" schreiben sie, die Bedeutung von Wörtern ginge nicht auf einen Schlag verloren. Vielmehr vergäßen die Betroffenen zuerst die Unterschiede zwischen den Dingen. In der Praxis sieht das den Forschern zufolge dann so aus: Alzheimer-Patienten erinnern sich im Test zwar sehr schnell, dass Zebras und Giraffen Vierbeiner aus Afrika sind. Doch die Zebras verlieren ihre Streifen und die Giraffen ihre Hälse.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Hypnotisierende Erkenntnisse

Meldung vom 10.01.2008 - Wissenschaftler entdecken bei in Trance versetzten Probanden Gehirnzentren für das Erinnern nach einem Gedächtnisverlust

Israelische Forscher haben mit Hilfe von Hypnose die Gehirnregionen identifiziert, die am Wiedererlangen der Erinnerung nach einem kurzzeitigen Verlust des Gedächtnisses beteiligt sind. Die Wissenschaftler versetzten die Teilnehmer ihrer Studie in einen intensiven Trancezustand, während dessen die Forscher die Probanden die Erinnerungen an einen vorher gezeigten Kurzfilm kurzzeitig vergessen ließen. Gleichzeitig bestimmten die Wissenschaftler bei den Probanden die Aktivität der einzelnen Hirnregionen. Die Forscher erhoffen sich von den Experimenten neue Einblicke in die Mechanismen bei Patienten, die unter Gedächtnisverlust leiden.

An der Studie nahmen zwei Gruppen von Probanden teil: Ein Teil ließ sich erfolgreich hypnotisieren, während sich die andere Hälfte nicht in einen solchen Trancezustand versetzen ließ. Beide Gruppen schauten sich eine Woche vor dem Experiment einen Kurzfilm an. Bei der Hypnose wurden die Probanden angewiesen, den Inhalt des Films so lange zu vergessen, bis ihnen ein bestimmtes Signal gegeben wird. Dieses Signal übermittelten die Wissenschaftler den Probanden nach Ende des Trancezustandes, worauf sich die Erinnerung wieder einstellte. Dabei konnten die Forscher die bei diesem Wiedererinnern aktiven Hirnareale identifizieren. Bei den Probanden, die sich nicht hypnotisieren ließen und ihre Erinnerung an den Film nie verloren hatten, waren diese Hirnregionen hingegen nicht aktiv.

Diese Hirnareale könnten auch im Alltag bei der Erinnerung an vergessene Informationen eine Rolle spielen, vermuten die Wissenschaftler. Sie hoffen, dass sich ihre unter Hypnose entstandenen Ergebnisse auch bei konkretem Fällen von Gedächtnisverlust anwenden lassen.

Yadin Dudai (Weizmann-Institut in Rehovot) et al.: Neuron, Band 57, S. 159

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


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