Meldung vom Donnerstag, 5. Januar 2012 - Für die behandelnden Mediziner ist es ein ähnlicher Erfolg wie das erste Retortenbaby: In Deutschland ist erstmals ein Kind auf die Welt gekommen, dessen Mutter vor einer Krebsbehandlung Eierstock-Gewebe entnommen und wieder eingepflanzt wurde. Das sagte der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde am Universitätsklinikum Dresden, Wolfgang Distler, der "Deutschen Presse Agentur".
Das Gewebe sei der Patientin vor Chemotherapie und Bestrahlung entnommen und tiefgefroren worden. Fünf Jahre später wurde es ihr wieder eingepflanzt - zu diesem Zeitpunkt galt sie nach Lymphdrüsenkrebs als geheilt. Distler zufolge bildete sich mit Hilfe einer Hormonbehandlung ein funktionierender Eierstock. Die Eizelle, die zur Schwangerschaft führte, stamme definitiv aus dem transplantierten Gewebe. Das habe man erstmals nachweisen können, obwohl weltweit schon etwa 15 Babys nach einer ähnlichen Behandlung geboren worden seien.
Das Kind der Patientin ist inzwischen drei Monate alt. Die Ärzte wollen nach eigenen Angaben Kollegen für das Thema sensibilisieren.
Quelle: DRadio Wissen
