Meldung vom Freitag, 8. Juli 2011 - Wie beeinflusst die Bildung von Kondensstreifen die Wetterlage? Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, sind Meteorologen meist auf Modelle angewiesen: Denn weite Teile des Himmels zum Versuchsgebiet zu erklären, ist nicht möglich. Zwei britische Forscher haben nach eigenen Angaben eine solche Situation gefunden: Während des Zweiten Weltkrieges habe es so gut wie keinen zivilen Luftverkehr gegeben, und die Flüge der Armee seien vollständig dokumentiert. Unter dieser Hypothese setzten sie Temperaturdaten eines wolkenlosen Maitages aus dem Jahr 1944 in Verbindung mit Flugdaten der britischen und US-amerikanischen Streitkräfte. Ihr Ergebnis: Dort, wo die Flugzeuge aufgestiegen seien und ihre Formationen geformt hätten sei es durch die Kondesstreifen um durchschnittlich 0,8 Grad Celsius kälter gewesen als in vergleichbaren Gebieten.
Die meteorologische Erklärung: Aufs Klima bezogen funktionieren Kondensstreifen wie eine Decke. Wärme, die von unten kommt, gelangt nicht in höhere Schichten der Atmosphäre; andererseits werden Sonnenstrahlen reflektiert, so dass die nicht auf die Erde gelangen können. Für ihr Beispiel erkläre das den kühlenden Effekt der Kondensstreifen.
Quelle: DRadio Wissen
