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Schlangenarten nutzen ausgeklügelte Technik, um ihr Gift zu injizieren

Meldung vom Dienstag, 17. Mai 2011 - Nicht alle Giftschlangen sind Giftspritzen. Zwar gibt es Arten, die ihr Toxin durch einen hohlen Zahn in das Opfer spritzen. Die meisten Giftschlangen verwenden aber einen biophysischen Trick, um die Flüssigkeit zu injizieren. Das haben Wissenschaftler der TU München und der Universität von Massachusetts herausgefunden.

Wie sie im Fachmagazin "Physical Review Letters" berichten, haben die Zähne der Schlangen dafür eine offene Furche in der Mitte. Dort lagern sie das Gift in einem zähflüssigen Zustand. Wie Sirup bleibt es in der Furche kleben. Sobald der Zahn aber in das Gewebe des Opfers eindringt, bildet sich durch die Furche ein geschlossener Kanal - und ein Sog entsteht. Die dadurch veränderten Schwerkräfte lassen das Schlangengift deutlich dünnflüssiger werden - es fließt schnell und effektiv in das Opfer. Den Wissenschaftlern zufolge gehört das Schlangengift damit zu den Nicht-Newtonschen Flüssigkeiten. Diese verändern ihre Eigenschaften, wenn Schwerkräfte auf sie einwirken. Ketchup beispielsweise wird flüssiger, wenn man es schüttelt.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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