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Schnellster Badeanzug der Welt entwickelt

Meldung vom 03.03.2008 - Forscher haben einen Schwimmanzug konstruiert, der fünf Prozent weniger Widerstand leistet als sein Vorgängermodell. Dazu wurden Körper von hunderten Schwimmern vermessen, um die Stellen zu bestimmen, die am meisten Wiederstand verursachen. Bisherige Bilanz des Anzuges: drei neue Weltrekorde.

Je schneller die weltbesten Schwimmer, desto wichtiger wird alles, was sie im Wasser bremsen könnte. Den "schnellsten" Schwimmanzug der Welt entwickelten britische Forscher mit einem Computermodell: Er besitzt ein besonders glattes Gewebe an den Stellen, an denen die größte Reibung auftritt. Der neue Anzug bietet dem Wasser rund fünf Prozent weniger Widerstand als sein "schnellster" Vorgänger. Das Ergebnis überzeugt: Schwimmer im neuen Anzug sollen innerhalb einer Woche bereits drei Weltrekorde gebrochen haben.

"Wir konnten die Druckeigenschaften des Anzugs auf den Körper so ideal wie möglich nutzen, während wir die physiologischen und biomechanischen Anforderungen der Athleten berücksichtigten", berichtet Herve Morvan, Dozent für Strömungsmechanik an der University of Nottingham. Sein Team hatte per numerische Berechnung der Strömungsdynamik, also mit Computermodellen von Flüssigkeitsströmen, die Messergebnisse des Bademodenherstellers Speedo analysiert. In dessen Forschungsabteilung Aqualab waren die Körper von mehr als 400 Schwimmern, darunter einige Topathleten, vermessen worden. Morvans Team konnte daraus jene Körperregionen genau bestimmen, an denen beim Schwimmen die höchsten Reibungskräfte im Wasser auftreten. An diesen Stellen platzierten die Speedo-Designer dann Gewebe mit besonders niedrigem Reibungskoeffizienten.

Neben den Nottinghamer Team waren auch Forscher der University of Otago in Neuseeland und Gewebeforscher der Nasa beteiligt. Der Schwimmanzug LZR Racer ist damit fünf Prozent "schneller" als das Vorgängermodell FS Pro, in welchem Schwimmer 21 Weltrekorde brachen.

Badeanzüge für Profisportler "schneller" zu machen ist für Techniker eine enorme Herausforderung. Bereits vor knapp zehn Jahren entwickelten Forscher der Uni Duisburg einen der ersten "superschnellen" Schwimmanzüge. Damals konstruierten sie ein Oberflächengewebe, das der Haut von Haien ähnelt. Haie besitzen auf ihrer Haut viele kleine Knochenplättchen, die ihrerseits Längsrillen haben. Mit den Haihautanzügen (Fastskin, Aquablade) konnten Leistungsschwimmer auf einer 100-Meter-Strecke bis zu 1,5 Sekunden schneller schwimmen. Hightech im Badeanzug präsentierte im vergangenen Jahr auch die Firma Triumph, die Solartechnik in einen Anzug integrierte. Der Anzug sollte Sonnenergie in Ladeenergie für Handys und MP3-Player umwandeln.

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