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Tödlicher Super-Erreger breitet sich aus

Meldung vom 16.01.2008 - Der im Großraum San Francisco neu entdeckte Super-Bazilus aus der Gattung Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, kurz als MRSA bezeichnet, sucht vor allem die homosexuelle Gemeinde in Castro heim. Darauf verweisen erste Forschungen des San Francisco General Hospital Medical Centre.

Das Bakterium führt zu großen Geschwüren in der Haut. In schweren Fällen kommt es zu einer tödlichen Blutvergiftung oder einer nektrotisierenden Lungenentzündung, bei der das Gewebe der Lungen zerstört wird. Sorge bereitet den Forschern, dass der neue Stamm gegen die Behandlung mit einer Vielzahl von Antibiotika resistent ist. Details der Entdeckung wurden in den Annals of Internal Medicine veröffentlicht.

Bisher wird Staphylococcus aureus meist im Krankenhaus übertragen. Jährlich sind davon rund 50.000 Menschen betroffen, etwa 1.500 sterben an den Folgen. Doch bei der neuen Form von MRSA können sich Menschen auch bei einem zufälligen Kontakt mit anderen infizieren. In San Francisco ist ein neuer Stamm multiresistenter Bakterien der Gattung MRSA aufgetaucht: Der aggressive Erreger kann zu großen Geschwüren und zu einer tödlichen Lungenentzündung führen. Betroffen sind bisher vor allem Homosexuelle. Mediziner befürchten eine Ausbreitung auf die gesamte Bevölkerung.

Das Forscherteam um Binh Diep hat herausgefunden, dass der Bazillus 13 Mal häufiger bei homosexuellen Männern in San Francisco auftritt als bei heterosexuellen Menschen. Im Castro Bezirk, in dem mehr homosexuelle Menschen leben als anderswo in den Vereinigten Staaten, trägt einer von 588 diese MRSA-Form in sich. In der Gesamtbevölkerung der Stadt ist bereits einer von 3.800 Menschen betroffen

Diep zufolge sind von der Infektion häufig Körperbereiche betroffen, wo es während des Geschlechtsverkehrs zu einem Hautkontakt kommt. "Da diese Bakterie auch bei einem zufälligeren Kontakt übertragen werden kann, befürchten wir eine Ausbreitung auf die gesamte Bevölkerung." Die beste Möglichkeit eine Übertragung zu verhindern sei vermutlich, sich vor allem nach sexuellen Aktivitäten gründlich mit Seife und Wasser zu waschen.

Die neue Studie basiert auf einer Untersuchung der Daten von Kliniken in San Francisco und Boston. Mark Enright, einer der führenden britischen MRSA-Experten erklärte, dass die Höhe der Zahlen überraschend sei. "Wir wissen, dass der USA300-Stamm sich sehr leicht über Hautkontakt überträgt. Am meisten gefährdet sind homosexuelle Männer, Drogenkonsumenten und Sportler, wie etwa Ringer, die viel Körperkontakt haben. Viele Sexualpartner und häufiger Hautkontakt mit vielen verschiedenen Menschen erleichtern die Ausbreitung der Infektion."

Zur Originalnachricht auf welt.de







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