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Technik

Anti-Stress-Stift misst Erregungslevel und steuert gegen

Meldung vom Dienstag, 21. Dezember 2010 - Kaufen kann man ihn noch nicht - den Anti-Stress-Stift. Doch den Prototyp dazu gibt es bereits. Entwickelt hat ihn ein junger Mann, der an der niederländischen Universität Delft einen Doktortitel in Industrie-Design anstrebt. Der Stift kann fühlen, ob sein Nutzer gestresst ist oder nicht. Wird der Schreibende nervös oder aggressiv, lässt sich der Stift schwerer bewegen. In Tests war das den Teilnehmern zwar nicht bewusst und sie fühlten sich auch so gestresst wie ohne das Zaubergerät. Dennoch wurden sie durch den Anti-Stress-Stift dazu gezwungen, sich zu entspannen. Mit messbaren Folgen: Die Herzfrequenz der Teilnehmer sank um fünf Prozent.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Steht das Internet kurz vor dem Kollaps?

Meldung vom 27.12.2007 - Quälend langsame Downloads, ruckelnde Online-Videos, und Verbindungsabbrüche. Am Ende werden selbst E-Mails zur Schneckenpost. Sieht so die Zukunft des Internets aus? Das behaupten zumindest die Autoren einer US-Studie. Doch die Experten sind sich in dieser Frage keinesfalls einig.

Bereits 2010 werde der Bedarf die Datenübertragungskapazität im Internet übersteigen, behaupten die Autoren einer viel beachteten Studie des US-Marktforschungsinstituts Nemertes Research. Im schlimmsten Fall drohe der Rückfall auf die Geschwindigkeit eines piepsenden 56k-Modems. Einziger Ausweg nach Meinung der Autoren: Es müssen in den nächsten beiden Jahren weltweit 137 Milliarden Dollar (95 Milliarden Euro) in den Aufbau der Infrastruktur investiert werden, sonst droht der Internet-Infarkt.

Die Gründe für derlei Pessimismus klingen auf den ersten Blick plausibel: Weil Abermillionen von Nutzern über das Internet telefonieren, ihre Lieblingsmusik herunterladen und im Netz Videos austauschen, rasen immer mehr Bits und Bytes um den Globus.

Allein die 2005 gegründete Videoplattform Youtube ist nach einer Studie von Ellacoya Networks, einem US-Anbieter von Telekommunikationslösungen, mittlerweile für zehn Prozent des weltweiten Internetdatenverkehrs verantwortlich. So flimmerten im Mai 2007 nicht weniger als 8,3 Milliarden der bunten Minifilmchen durchs Web. In Zukunft werden hochaufgelöste Filme ein Vielfaches der Übertragungskapazität heutiger Videos fressen. Weitere bandbreitenintensive Services wie Videokonferenzen, medizinische Dienste, elektronische Geschäftsprozesse oder Aus- und Weiterbildung per Internet haben erhebliche Zuwachsraten.

Zahl der Internetnutzer auf 1,23 Milliarden angewachsen
Hinzu kommt: Die Zahl der Internetnutzer wächst rasant und verdoppelte sich nach einer Studie des europäischen Marktforschungsinstituts Eito im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom in den letzten fünf Jahren auf heute 1,23 Milliarden Menschen. Das ist ein Fünftel der Weltbevölkerung.

Aber wird das Internet allein deshalb einen Zusammenbruch erleiden? Fachleute sind sich in dieser Frage keineswegs einig. Stellt doch bereits das World Wide Web ein unübersichtliches Geflecht öffentlicher und privater Netze dar. Diese wiederum bestehen aus interkontinentalen Glasfaserrennstrecken und schnellen nationalen Datenautobahnen, aber auch aus Landstraßen und schlecht ausgebauten Informations-Feldwegen. Hinzu kommt, dass zahlreiche Telekommunikationsunternehmen sich über die Details ihrer Informationsinfrastruktur aus Wettbewerbsgründen lieber ausschweigen. So fällt ein genauer Überblick schwer.

Im Vertrauen auf eine ganze Reihe von Studien, die eine Verdoppelung der Übertragungskapazität alle 100 Tage prognostizierten, investierten Telekommunikationsunternehmen um das Jahr 2000 in vielen Teilen der Welt große Summen in die Infrastruktur des Internets. Allein in den USA wurden rund 100 Milliarden Dollar vor allem für schnelle Glasfaserverbindungen ausgegeben. Der dann aber ausbleibende Boom trieb die Preise für Übertragungskapazitäten in den Keller und etliche Unternehmen in die Insolvenz. In welchem Umfang die damals entstandenen Netzstrukturen heute noch zur Verfügung stehen oder inzwischen verrottet sind, ist eine offene Frage.

Dass das Netz immer mehr Informationen verkraften muss, ist unbestritten. So verdoppelte sich etwa am weltweit zweitgrößten Internetknoten DE-CIX in Frankfurt am Main, über den zur Zeit 230 Serviceprovider ihren Datenverkehr abwickeln, in den letzten beiden Jahren jeweils die übertragene Informationsmenge. Probleme bereitet das nicht: Da die Infrastruktur ständig dem Bandbreitenbedarf angepasst wird, liegt die Reservekapazität stets bei etwa 70 Prozent der Spitzenlast von aktuell knapp 300 Gigabit pro Sekunde. Ähnlich stellt sich die Lage am weltweit größten Austauschknoten in Amsterdam (AMS-IX) dar, wo eine Spitzenlast von derzeit 350 Gigabit pro Sekunde bewältigt wird.

Wie groß die globalen Datenströme tatsächlich sind, versucht ein US-Forscherteam um Mathematikprofessor Andrew Odlyzko von der Universität von Minnesota abzuschätzen. Anfang 2007 sollen danach monatlich zwei bis drei Exabyte an Informationen ausgetauscht worden sein. Zum Vergleich: Ein Exabyte entspricht der Datenmenge eines 50.000 Jahre andauernden Videofilms in DVD-Qualität. Alle Wörter, die Menschen jemals gesprochen haben, könnten nach Expertenansicht in rund fünf Exabyte Platz finden. „Exa“ steht dabei für eine eins mit 18 Nullen.

Jährlich – so die amerikanischen Informatikspezialisten – schwillt der weltweite Datenstrom um 50 bis 60 Prozent an. Ohne den Youtube-Videoboom wären die Wachstumsraten jedoch deutlich geringer ausgefallen. Von einer bevorstehenden, kaum mehr zu bewältigenden „Exabyte-Flut“ – wie von einigen US-Medien befürchtet – kann also kaum die Rede sein.

Das Internet wird technisch immer stabiler
An einen nahenden Daten-Infarkt glaubt man auch beim Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco) nicht. Im Gegenteil: „Das Internet wird in den nächsten zehn Jahren dramatische Veränderungen erfahren, dabei aber technisch immer stabiler werden“, so das Fazit eines aktuellen Kongresses mit dem bezeichnenden Titel „Ist das Internet noch zu retten?“, zu dem der Verband eingeladen hatte. „Die Zukunft liegt im universalen All-IP-Netz, das alle Dienste transportiert. Die bisherige Trennung zwischen Festnetz und Mobilfunk, Telefonnetz und Internet wird es in zehn Jahren nicht mehr geben“, ist eco-Geschäftsführer Harald Summa überzeugt.

Kritiker zweifeln zudem an den Aussagen der Nemertes-Studie, weil die industrienahe amerikanische Internet Innovation Alliance (IIA) die Analyse mitfinanzierte. Sie tritt in den USA für eine Abschaffung der so genannten Netzneutralität im Internet ein. Der Grundgedanke: Anders als heute würden nicht mehr alle Inhalte gleich behandelt, also etwa nicht mehr gleich schnell übertragen.

Für Netzbetreiber zeichnen sich damit neue Einnahmequellen ab. Internettelefonate, Videostreaming oder Online-Spiele könnten von einem Basisdienst ausgeschlossen und nur gegen Preisaufschlag freigeschaltet werden. Bei einem drohenden Kollaps des Internets würden dann Dienste, für die große Datenmengen übertragen werden müssen, nach dem Willen von Telekommunikationsunternehmen mit einer Extragebühr versehen.

Zur Originalnachricht auf welt.de - Peter Frey





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