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Gesicht

Der Erfolg steht Chefs ins Gesicht geschrieben

Meldung vom 15.01.2008 - Die Chefs erfolgreicher Firmen strahlen mehr Kompetenz, Dominanz, Sympathie und Vertrauenswürdigkeit aus als die Leiter weniger erfolgreicher Unternehmen. Das ist das überraschende Ergebnis einer Studie, bei der Studenten Fotos von amerikanischen Firmenchefs beurteilen mussten.

Der finanzielle Erfolg eines Unternehmens spiegelt sich auch in dem Eindruck wieder, den das Aussehen des Vorstandsvorsitzenden auf Außenstehende macht. Das schließen Forscher aus einer Studie mit Studenten, die Fotos von 50 amerikanischen Firmenchefs beurteilen mussten, ohne zu wissen, um wen es sich dabei handelte.

Dabei ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen den Gesichtszügen der Firmenchefs und dem Erfolg des Unternehmens, berichten Nicholas Rule und Nalini Ambady von der Tufts University in Medford.

Die Studie wurde in der Online-Ausgabe von „Bild der Wissenschaft“ veröffentlicht. Ohne die Personen auf den Fotos oder ihren Beruf zu kennen, sollten 65 weibliche und 35 männliche Studenten die Führungsqualitäten der dargestellten Menschen beurteilen. Tatsächlich konnten die Studienteilnehmer nur durch diesen subjektiven Eindruck erfolgreiche von weniger erfolgreichen Managern unterscheiden. Die Probanden ordneten das zugehörige Unternehmen in fast allen Fällen richtig bei den besten oder den schlechtesten 25 Unternehmen der „Fortune“-Liste ein, die die tausend erfolgreichsten amerikanische Firmen umfasst.

Die Psychologen waren über dieses klare Ergebnis ihrer eigenen Studie erstaunt, da sich die Vorstandsvorsitzenden in ihrem Aussehen stark ähnelten: Alle waren männlich, weiß und ungefähr im gleichen Alter. Auf den vorgelegten Bildern wurde dazu nur das ausgeschnittene Gesicht der Personen gezeigt, in einheitlicher Größe und in verschiedenen Graustufen.

Die Studenten konnten sich in ihrer Beurteilung also nur von den Gesichtern leiten lassen, was für die Forscher die Frage aufwirft, ob Manager in Zukunft möglicherweise besser von uninformierten Außenseitern ausgewählt werden sollten als von Experten.

Das Aussehen des Vorsitzenden allein entscheide jedoch nicht über den Erfolg eines großen Unternehmens, schränken die Psychologen Rule und Abady ein.

Zur Originalnachricht auf welt.de



Gene fürs Gesicht

Meldung vom 19.12.2007 - Die Fähigkeit zur Erkennung individueller Züge wird vererbt

Das Wiedererkennen von Gesichtern und Orten ist stärker von den Genen abhängig als das Erkennen anderer Gegenstände oder von geschriebenen Worten. Diesen Schluss ziehen Wissenschaftler um Thad Polk aus einer Studie mit eineiigen und zweieiigen Zwillingen. Die Forscher hatten die Hirnaktivität der Probanden beim Betrachten verschiedener Bilder miteinander verglichen. Gesichter und Orte lösten bei den eineiigen Zwillingen ähnliche Muster im Gehirn aus, während sich diese Motive bei zweieiigen Zwillingen unterschiedlicher auswirkten, zeigten die Hirnscans.

Das Bild des eigenen Autos aktiviert im Gehirn andere Regionen als das Bild eines bekannten Gesichts, hatten bereits frühere Untersuchungen gezeigt. Bei dieser unterschiedlichen Verarbeitung verschiedener Motive im Gehirn spielen die Gene eine wichtige Rolle, konnten die Forscher an 24 eineiigen und zweieiigen Zwillingspaaren zeigen. Die Wissenschaftler hatten den Probanden vier verschiedene Motive präsentiert: ein Gesicht, ein Haus, einen Stuhl oder geschriebene Worte.

Besonders in der für die Bildverarbeitung zuständigen Region des visuellen Cortex stellten die Forscher je nach gezeigtem Motiv unterschiedliche Reaktionen fest. Bilder von Gesichtern und Orten lösten bei den eineiigen Zwillingen ein ähnlicheres Muster im visuellen Cortex aus als bei zweieiigen. Bei der Verarbeitung von Worten fanden die Wissenschaftler hingegen keine großen Unterschiede zwischen ein- und zweieiigen Zwillingen. Diese Leistung sei eher von den persönlichen Erfahrungen und von der Umgebung abhängig, vermutet Polk. Nach Ansicht des Forschers war in der Evolution die Fähigkeit zum Erkennen von Gesichtern und Orten wichtiger als das Erkennen anderer Objekte und hat sich daher auch genetisch stärker ausgeprägt.

Thad Polk (Universität von Michigan, Ann Arbor) et al.: Journal of Neuroscience, Band 27, S. 13921

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


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by Dr. Radut