Meldung vom Freitag, 16. Dezember 2011 - Millionen Fliegen können nicht irren. Mit diesem Satz wird oft ironisch darauf hingewiesen, dass wir nicht blind der Mehrheit folgen sollten. In der Natur ist es aber offenbar so, dass die uninformierten Tiere einer Gruppe sich häufiger der Mehrheit anschließen als der Weisheit.
Ein Forscherteam der Universität Princeton in den USA hat dies an Fischen gestestet. Der mit der Rotfeder verwandte Golden Shiner neigt dazu, die Farbe gelb mit etwas Essbarem zu verbinden. Im Experiment wurde aber eine größere Gruppe darauf trainiert, zu einem blauen Ziel zu schwimmen, eine kleinere sollte dem natürlichen gelben Ziel folgen. Kamen nun völlig untrainierte Fische hinzu, folgten die meisten der Mehrheit und schwammen zum blauen Ziel.
Im Fachmagazin "Science" schreiben die Forscher, dies könne auch für menschliches Verhalten in demokratischen Prozessen gelten: Weil die meisten Dummen der Mehrheit folgten, sei es für eine gut informierte Minderheit nicht so einfach, sich durchzusetzen, selbst wenn sie ihre Interessen vehement vertrete.
Dies könne man gut finden oder schlecht, schreiben die Forscher. Für Tiere sei es jedenfalls häufig ein Vorteil, wenn sie in einer Gefahrensituation einfach der Mehrheit folgten anstatt selbst abzuwägen - denn meistens sei es vor allem wichtig, schnell zu reagieren.
Quelle: DRadio Wissen
