Meldung vom Dienstag, 18. Oktober 2011 - Wer entwickelte zuerst Flügel, Tiere, die auf Bäumen wohnten, oder Tiere, die am Boden lebten? US-Forscher wollen jetzt mit Hilfe eines Roboters dieser Frage nachgehen. Denn für beide Möglichkeiten gibt es schlüssige Theorien. Fossilienfunde zeigten, dass die ersten Vögel Federn an allen vier Gliedmaßen hatten. Dies könnte darauf hindeuten, dass sie Flügel zunächst zum Gleiten nutzten. Die andere Theorie besagt, dass am Boden lebende Tiere Flügel entwickelten, die ihnen halfen, schneller zu laufen und dadurch irgendwann abzuheben. Die Wissenschaftler entwickelten deshalb einen Roboter mit Beinen und Flügeln, mit denen er flattern kann. Das Ergebnis: Der Roboter konnte seine Laufgeschwindigkeit durch das Schlagen seiner Flügel um 90 Prozent steigern. Das reicht aber nicht aus, um vom Boden abzuheben. Die Forscher sehen darin ein Indiz für die Annahme, dass Flügel anfangs zum Gleiten dienten und sich deshalb zuerst bei Baumbewohnern ausbildeten.
Die Wissenschaftler arbeiten an der Universität von Kalifornien in Berkeley und am Smithsonian Tropical Research Institute. Ihre Studie ist nachzulesen in der Zeitschrift "Bioinspiration and Biomimetics".
Quelle: DRadio Wissen
