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Chile: Riesenvirus mit bisher größtem Virengenom entdeckt

Meldung vom Dienstag, 11. Oktober 2011 - Viren sind so klein, dass sie in der Wissenschaft bisher allgemein nicht als Lebewesen betrachtet wurden. Das könnte sich nun ändern, denn französische Forscher haben in Chile das bisher größte bekannte Virus entdeckt. Mit einem Durchmesser von bis zu 680 Nanometern soll es die Größe eines kleineren Bakteriums haben. Noch interessanter ist allerdings das Erbgut des "Megavirus chilensis": Es umfasst rund 1,26 Millionen Basenpaare - so viele wurden noch nie bei einem Virus entschlüsselt. Deshalb schreiben die Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences", die Entdeckung des Megavirus weiche die Grenze zwischen den aus Zellen aufgebauten Lebewesen und den bisher nicht dazu gezählten Viren weiter auf. Die Wissenschaftler fanden nämlich mehrere Gene, die bisher nur als typisch für zelluläre Organismen galten. Ähnliche Hinweise waren auch schon 2003 im Erbgut des Mimivirus entdeckt worden. Dieses galt bisher als größter bekannter Vertreter des Virenreichs.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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