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Warum der Mittelfinger langsamer reagiert als seine Nachbarn

Meldung vom Mittwoch, 8. Februar 2012 - Daumen und kleiner Finger sind am schnellsten. Das gilt nach einer Untersuchung der Ruhr-Universität Bochum immer dann, wenn es um Entscheidungsgeschwindigkeiten geht. Wie aus den Experimenten hervorgeht, hat der Mittelfinger im Vergleich mit seinen "Nachbarn" eine regelrecht "lange Leitung". Und das liegt nach den Erkenntnissen der Forscher nicht etwa daran, dass die Sehnen dorthin anders verlaufen oder ein Knöchelchen im Weg ist.

Die Wissenschaftler erklären das Phänomen durch die "Karten im Gehirn": In der Großhirnrinde ist jeder Körperteil durch eine bestimmte Region repräsentiert. Diese sind so angeordnet wie die Körperteile zueinander: Die Region für den Daumen liegt also neben der für den Zeigefinger. Außerdem stehen die Gebiete miteinander in Kontakt: Die beteiligten Nervenzellen hemmen oder verstärken sich gegenseitig.

Für das beobachtete Mittelfinger-Phänomen bedeutet das: In diesem Fall sind an jeder Seite je zwei hemmende Regionen aktiv. Im Gegensatz zu Daumen und kleinem Finger, wo jeweils nur an einer Seite ein solcher Einfluss ausgeübt werden könne.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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