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Kieselalgen hüllen ihre Umwelt jeden Morgen in Gift

Meldung vom Dienstag, 31. Januar 2012 - Eine todbringende "Morgentoilette". So bezeichnet der Chemiker Georg Pohnert den Vorgang, mit dem Kieselalgen den Tag einläuten. Im Fachmagazin "PNAS" berichten er und seine Kollegen von ihren Beobachtungen: Wenn die ersten Sonnenstrahlen ins Meer eindrigen, hüllten die Kieselalgen sich und ihre Umgebung in ein Gift. Bei diesem Vorgang werden den Forschern zufolge Mikroorganismen entfernt und so wird der Untergrund der Algen desinfiziert. Die Lebewesen könnten auf diese Weise ideal gedeihen und ihre Konkurrenten in Schach halten. Bei dem Gift handelt es sich um Bromcyan, ein hochtoxisches Stoffwechselgift. Im Zweiten Weltkrieg wurde es als chemische Waffe eingesetzt. Bisher sei aber nicht bekannt gewesen, dass es auch in der Natur vorkomme. Warum den Algen selbst nichts passiert, wenn sie sich in Bromcyan hüllen, ist den Wissenschaftlern zufolge noch nicht klar. Der Grund soll jetzt weiter erforscht werden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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