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Ehepaar schleppte Darmkrebs in die USA ein

Meldung vom 04.01.2008 - Ein beträchtlicher Prozentsatz der Darmkrebs-Erkrankungen in den USA geht auf ein Ehepaar zurück, welches im 17. Jahrhundert von England nach Amerika ausgewandert ist. Die Krankheit tritt bei den Betroffenen schon sehr früh auf. Das Wissen über die familiäre Herkunft kann lebensrettend sein.

Laut einer Studie der Universität von Utah schleppte ein Ehepaar, das im 17. Jahrundert von Großbritannien nach Amerika kam, eine bestimmte Genmutation ein. Von den beiden Emigranten stammen Hunderte US-Bürger ab, die dadurch genetisch bedingt ein drastisch erhöhtes Darmkrebs-Risiko haben.

Die Krebsforscher aus Salt Lake City hatten ursprünglich zwei Großfamilien aus Utah und New York untersucht, in denen eine bestimmte Genmutation auftritt, die die Wahrscheinlichkeit für Darmtumore erhöht. Im Laufe der Studie entdeckten die Wissenschaftler dann, dass beide Familien gemeinsame Vorfahren haben, die um 1630, also zur Zeit der Pilgerväter, von England nach Amerika kamen.

Aufgrund der langen Zeitspanne vermutet Untersuchungsleiterin Deborah Neklason in der Zeitschrift „Clinical Gastroenterology and Hepatology“, dass die Genmutation mit dem Kürzel AFAP (Attenuierte Familiäre Adenomatöse Polyposis) inzwischen in den USA weit verbreitet ist.

Allein der Zweig der Familie in Utah hatte über neun Generationen mehr als 7.000 Nachkommen, die in einer Datenbank der Universität erfasst sind. Mitglieder der Familie machten demnach in dem Bundesstaat 0,15 Prozent aller Darmkrebs-Erkrankungen aus, die zwischen 1966 und 1995 auftraten.

Zwei von drei Trägern der Mutation haben bis zum Alter von 80 Jahren einen Darmtumor. In der Durchschnittsbevölkerung erkrankt bis zu diesem Alter nur einer von 24 Menschen. Zudem erkranken viele AFAP-Träger schon sehr früh, of bereits vor dem Alter von 30 Jahren. „Das Wissen, dass man die Anlage trägt, kann lebensrettend sein“, betont Neklason.

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