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Britische Forscher stellen sechsmonatige Stillempfehlung in Frage

Meldung vom Donnerstag, 13. Januar 2011 - In den ersten sechs Monaten sollen Babys am besten nur eines bekommen: Muttermilch. So lautet die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2001. Britische Forscher vom University College in London zweifeln diesen Rat jetzt an. Sie schreiben in einem Kommentar im "British Medical Journal", zahlreiche Studien hätten ergeben, dass Säuglinge auch schon im Alter von vier bis sechs Monaten feste Beikost wie Brei oder weichgekochtes Gemüse vertragen könnten. In einigen Studien hätten sich sogar Risiken durch zu langes exklusives Stillen gezeigt. So litten beispielsweise Babys, die sechs Monate nur Muttermilch erhielten, eher an Eisenmangel oder Lebensmittel-Allergien. Die WHO-Empfehlung solle deswegen in Industriestaaten überdacht werden. Uneingeschränkt sinnvoll sei sie nur für Entwicklungsländer, in denen sauberes Trinkwasser und gesunde Ernährung nicht gewährleistet seien. Der britische Hebammen-Verband kritisierte die Aussagen der Forscher. Eine Sprecherin sagte der BBC, eine Beschränkung der Stillempfehlung spiele den Herstellern von Babynahrung in die Hände.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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