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Stillzeit

Trage- und Stillzeit bestimmen Hirnwachstum von Säugetieren

Meldung vom Dienstag, 29. März 2011 - Je mehr eine Mutter in ihren Nachwuchs investiert, desto größer ist dessen Gehirn. Dass das für Säugetiere gilt, schreiben jetzt zwei Forscher im Fachmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences". Sie untersuchten 128 Säugetier-Spezies und stellten fest: Je länger das Muttertier trägt und stillt, desto größer ist das Hirnvolumen des Nachwuchses. Für die Gehirnentwicklung seien diese Faktoren sogar wichtiger als die Zahl der Geschwister oder die Zeit, die zum Lernen verwendet werde.

Über den Einfluss des Stillens beim Menschen haben wir bei DRadio Wissen auch schon berichtet: In der damals vorgestellten Studie hieß es, gestillte Kinder hätten durchschnittlich einen höheren Intelligenzquotienten - was den Forschern zufolge allerdings auch an anderen Faktoren liegen kann wie Bildungsstand oder Gesundheit der Mutter.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Britische Forscher stellen sechsmonatige Stillempfehlung in Frage

Meldung vom Donnerstag, 13. Januar 2011 - In den ersten sechs Monaten sollen Babys am besten nur eines bekommen: Muttermilch. So lautet die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO aus dem Jahr 2001. Britische Forscher vom University College in London zweifeln diesen Rat jetzt an. Sie schreiben in einem Kommentar im "British Medical Journal", zahlreiche Studien hätten ergeben, dass Säuglinge auch schon im Alter von vier bis sechs Monaten feste Beikost wie Brei oder weichgekochtes Gemüse vertragen könnten. In einigen Studien hätten sich sogar Risiken durch zu langes exklusives Stillen gezeigt. So litten beispielsweise Babys, die sechs Monate nur Muttermilch erhielten, eher an Eisenmangel oder Lebensmittel-Allergien. Die WHO-Empfehlung solle deswegen in Industriestaaten überdacht werden. Uneingeschränkt sinnvoll sei sie nur für Entwicklungsländer, in denen sauberes Trinkwasser und gesunde Ernährung nicht gewährleistet seien. Der britische Hebammen-Verband kritisierte die Aussagen der Forscher. Eine Sprecherin sagte der BBC, eine Beschränkung der Stillempfehlung spiele den Herstellern von Babynahrung in die Hände.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Dauer der Stillzeit könnte intellektuelle Fähigkeiten von Jungs beeinflussen

Meldung vom Dienstag, 21. Dezember 2010 - Die Auswirkungen sind zwar gering, aber doch deutlich erkennbar. Nach einer australischen Studie fördert eine lange Stillzeit die intellektuellen Fähigkeiten der Babys. Allerdings fanden die Forscher diesen Effekt nur bei Jungen. Wurden sie länger als sechs Monate gestillt, schnitten sie als Zehnjährige bei einem Test der Wissenschaftler besser ab. Sie übertrafen die anderen Jungen in mathematischen Test und Schreibaufgaben um neun Prozent. Die Forscher vermuten, dass der Grund in dem weiblichen Sexualhormon Östrogen liegt, das über die Muttermilch transportiert wird. Deshalb spiele die Dauer der Stillzeit bei den Mädchen auch keine Rolle - sie hätten ohnehin viel mehr Östrogen im Körper. - Insgesamt untersuchten die Forscher der Universität in Perth mehr als tausend zehnjährige Kinder.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Warum Schwangere nicht umkippen

Meldung vom 13.12.2007 - Frauen haben sich im Laufe der Evolution von Männern weg entwickelt. Sie mussten ihren Rücken stärken, um Kinder in der Schwangerschaft in ihrem Bauch tragen zu können, ohne dass die Wirbelsäule Schaden nimmt. Schließlich waren Frauen lange Zeit einen Großteil ihres Lebens schwanger oder stillend.

Frauen haben im Lauf der Evolution besondere Rückenstrukturen entwickelt, um ihr Kind bei der Schwangerschaft besser tragen zu können. Diese Anpassungen der Lendenwirbelsäule gebe es weder bei Männern noch bei Schimpansen, berichten US-Forscher im britischen Fachblatt „Nature“. Die Veränderungen helfen dabei, das zusätzliche Gewicht des Kindes zu tragen und den veränderten Körperschwerpunkt auszubalancieren, ohne dass der Rücken Schaden nimmt. Vermutlich entstanden die Anpassungen bereits vor mehreren Millionen Jahren bei unseren Vorfahren, den Australopithecinen.

Aus Sicht der Entwicklungsgeschichte verbrachten Frauen noch bis vor kurzem einen Großteil ihres Lebens schwanger oder stillend, schreiben die Wissenschaftler um Katherine Whitcome von der Harvard University in Cambridge (US-Staat Massachusetts). Allein das Gewicht des Bauches nehme im Schnitt während der Schwangerschaft um etwa ein Drittel knapp sieben Kilogramm zu. Durch den Gang auf zwei Beinen entstehe daher eine Instabilität, die die Rückenmuskulatur belaste und ermüde und letztlich auch die Wirbelsäule schädigen könne. Um genau dies zu vermeiden, sei die Lendenwirbelsäule bei Frauen stärker hohlkreuzartig gebogen als bei Männern, berichten die Forscher mit Verweis auf detaillierte Messungen.

Verstärkte Lendenwirbel
Außerdem sind bei Frauen drei anstatt zwei der unteren Lendenwirbel miteinander verschränkt und somit verstärkt; auch die Abstände zwischen den Wirbelgelenken sind größer. Dadurch werden Scherkräfte zwischen den Wirbeln gemindert. Schwangere können sich deshalb nach hinten beugen, um das vorne zunehmende Gewicht auszubalancieren, ohne den Rücken zu schädigen.

Bei Schimpansen findet sich dieser Geschlechtsunterschied an der Wirbelsäule nicht, schreiben die Wissenschaftler. Zwei erhaltene Lendenwirbelsäulenknochen von Australopithecinen jedoch zeigten auffallend ähnliche Merkmale. Diese Vormenschen gingen bereits dauerhaft aufrecht. Die langsame Veränderung der Wirbelsäule habe ihnen vermutlich ermöglicht, auch während der Schwangerschaft ohne Rückenschmerzen auf Nahrungssuche zu gehen und Feinden zu entkommen.

Zur Originalnachricht auf welt.de





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by Dr. Radut