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Verhaltensforschung: Forscher sehen großen Einfluss von Genen

Meldung vom Mittwoch, 18. August 2010 - Die einen Schimpansen verwenden Steine, um Nüsse zu knacken, die anderen Holzstücke. Was aber ist es, das diesen und ähnlichen Verhaltensweisen zugrunde liegt? Hinter dieser Frage steckt ein Konflikt, der zwischen Wissenschaftlern schon lange schwelt: Ist alles erlernt oder sind es die Gene? Eine internationale Forschergruppe kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass genetische Unterschiede eher das Verhalten prägen als soziales Lernen. Dazu untersuchten sie knapp 250 Tiere aus neun frei lebenden Schimpansengruppen. Ihr Ergebnis: Je größer die genetischen Unterschiede, desto größer die Unterschiede im Verhalten; auch umgekehrt gehe die Rechnung auf. Die Forscher schließen daraus, dass eine bestimmte Genkonstellation möglicherweise die Entwicklung bestimmter Verhaltensweisen begünstigt. Die verschiedenen Lösungen für beispielsweise das Nuss-Problem sind demnach jeweils eine Konsequenz angeborener Fähigkeiten statt sozialen Lernens. Die Wissenschaftler formulieren ihre Schlüsse im Fachmagazin "Proceedings of the Royal Society B" sehr vorsichtig, plädieren aber dafür, genetische Unterschiede in der Verhaltensforschung künftig stärker zu berücksichtigen.

Quelle: DRadio Wissen



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