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Verhaltensforschung

Im Stress auf gesunde Verhaltensmuster zurückfallen

Meldung vom Montag, 27. Mai 2013 - In stressigen Zeiten fallen viele Menschen in gewohnte Verhaltensmuster zurück: Sie rauchen häufiger, essen zu viel oder zu ungesund, treiben zu wenig Sport.

In ruhigen Zeiten schaffen es diese Menschen, ihre ungesunden Verhaltensmuster zu unterdrücken - durch Willenstärke und positive Motivation. In Stresssituationen fehlt ihnen aber die Kraft hierzu. US-Wissenschaftler raten deshalb in einem Fachmagazin ("Journal of Personality and Social Psychology"), weniger die Motivation und Willenskraft zu trainieren, und dafür eher die angestammten Verhaltensmuster zu ändern. In einem Experiment fanden sie heraus, dass Studenten, die das ganze Semester hindurch gesund frühstückten und häufig zum Sport gingen, genau das auch während der anstrengenden Prüfungszeiten taten - manchmal sogar noch hingebungsvoller. Bei denjenigen, die schon zuvor eher faul auf der Couch lagen und ungesund aßen, verstärkte sich dieses Verhalten bei Stress.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Verhaltensforschung: Forscher sehen großen Einfluss von Genen

Meldung vom Mittwoch, 18. August 2010 - Die einen Schimpansen verwenden Steine, um Nüsse zu knacken, die anderen Holzstücke. Was aber ist es, das diesen und ähnlichen Verhaltensweisen zugrunde liegt? Hinter dieser Frage steckt ein Konflikt, der zwischen Wissenschaftlern schon lange schwelt: Ist alles erlernt oder sind es die Gene? Eine internationale Forschergruppe kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass genetische Unterschiede eher das Verhalten prägen als soziales Lernen. Dazu untersuchten sie knapp 250 Tiere aus neun frei lebenden Schimpansengruppen. Ihr Ergebnis: Je größer die genetischen Unterschiede, desto größer die Unterschiede im Verhalten; auch umgekehrt gehe die Rechnung auf. Die Forscher schließen daraus, dass eine bestimmte Genkonstellation möglicherweise die Entwicklung bestimmter Verhaltensweisen begünstigt. Die verschiedenen Lösungen für beispielsweise das Nuss-Problem sind demnach jeweils eine Konsequenz angeborener Fähigkeiten statt sozialen Lernens. Die Wissenschaftler formulieren ihre Schlüsse im Fachmagazin "Proceedings of the Royal Society B" sehr vorsichtig, plädieren aber dafür, genetische Unterschiede in der Verhaltensforschung künftig stärker zu berücksichtigen.

Quelle: DRadio Wissen

Verhaltensforschung: Schimpansen führen Kriege zur Territorialerweiterung

Meldung vom Montag, 22. Juni 2010 - Auch Schimpansen führen Angriffskriege - und ihre Gründe sind dabei ebenso simpel, ihre Methoden so blutig wie die der unrühmlichen Kapiteln der Menschheitsgeschichte: Es geht um Land und es gibt Tote. Das sind die Ergebnisse einer Gruppe von Verhaltensforschern, die Schimpansengruppen in freier Wildbahn in Uganda beobachtet hat. Sie sah, wie sich Gruppen der Menschenaffen zu Banden zusammenschlossen, um benachbarten Schimpansengruppen ihr Territorium abzujagen. Dabei schickten sie Patrouillen los, die Artgenossen im Eroberungsgebiet angreifen. Die Forscher beobachteten 18 solcher Attacken, bei allen gab es Todesopfer. Die Folge: Die Angegriffenen zogen sich aus ihrem Gebiet zurück, stattdessen begannen die Bandenkrieger, das Gebiet zu nutzen.

Quelle: DRadio Wissen

Forscher bringen Schimpansen Tauschen bei

Meldung vom 29.01.2008 - Holzige Möhren gegen saftige Weintrauben: Schimpansen, die in Gefangenschaft leben, können lernen für ihrem eigenen Vorteil zu tauschen. Wildlebende Primaten hingegen ist der Tauschhandel fremd, da sie keine Besitztümer ansammeln und keine Vorstellung von Eigentum besitzen.

Im Labor lebende Schimpansen können lernen zu tauschen, obwohl es bei wildlebenden Artgenossen keine Tauschwirtschaft gibt. In der Natur brauchten die nächsten Verwandten des Menschen diesen Handel nicht, weil sie kein Eigentum kennen. Das berichtet eine Gruppe um die Psychologin Sarah Brosnan von der Georgia State University in Atlanta (USA) im Journal „PLoS ONE“.

Nachdem die Forscher Schimpansen trainiert hatten, waren die Tiere bereit, zum Beispiel die weniger beliebten Mohrrüben gegen wohlschmeckende Trauben zu tauschen. Wurde ihnen ein Handel zu ihrem Nachteil geboten, verzichteten die Tiere darauf, erklärt Brosnan.

Zusammen mit ihren Kollegen bietet sie eine Erklärung: In der Natur sammeln Schimpansen keine Besitztümer an und haben daher auch keine Möglichkeit zum Handel damit. Den Tieren fehlten daher „effektive Besitznormen“, heißt es in einer Mitteilung. Zudem koste es Energie, die Einhaltung einmal entwickelter Handelsregeln auch durchzusetzen – daher hätten die Affen vermutlich ganz darauf verzichtet.

Handel gilt als eine Triebfeder bei der Fortentwicklung des Menschen. Er macht es den Spezialisten auf ihrem jeweiligen Feld - etwa den Handwerkern – möglich, eine hochwertige Ware gegen ein anderes Produkt zu tauschen. Dies hat Vorteile für beide Seiten, trieb so deren Spezialisierung voran und brachte neue Fähigkeiten hervor.

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Auch Tiere folgen wechselnden Modetrends

Meldung vom 25.01.2008 - US-Forscher haben beobachtet, dass Prärieammern in einem Jahr besonders große Muster auf den Flügeln, in anderen Jahren dagegen kleinere bevorzugen. Dass auch Tiere ihren Geschmack wechseln, war bisher unbekannt. Ursache könnte die wechselnde Bedeutung verschiedener Umweltfaktoren sein.

Auch im Tierreich gibt es wechselnde „Modetrends“. Das haben US-Forscher bei Prärieammern nachgewiesen. Die Weibchen der in der nordamerikanischen Prärie lebenden Vögel bevorzugen demnach ganz spezielle männliche Merkmale – allerdings von Jahr zu Jahr unterschiedliche. Veränderte Umweltfaktoren könnten zu diesem Verhalten beitragen, mutmaßen Alexis Chaine und Bruce Lyon von der University of California in Santa Cruz im Fachmagazin „Science

Die Biologen hatten von 1999 bis 2003 Prärieammern (Calamospiza melanocorys) im Pawnee National Grasslands Nationalpark (US-Staat Colorado) beobachtet. Sie notierten unter anderem, welche männlichen Merkmale in der jeweiligen Brutsaison bei den Ammerweibchen besonders gut ankamen. Die Statistik zeigte, dass die Vogeldamen in einem Jahr besonders große Muster auf den Flügeln schätzten – in anderen Jahren dagegen kleinere. Andere Charakteristika wie Schnabel- und Körpergröße erwiesen sich je nach Saison als günstige Flirtbasis - oder unwichtiges Detail. Die Qualität des vom jeweiligen Vogelmann beherrschten Territoriums spielte bei der Partnerwahl keine Rolle.

Möglicherweise wiesen bestimmte Äußerlichkeiten der Männchen auf spezielle Eigenschaften hin – wie die als besonders guter Versorger oder eines aggressiven Verteidigers, schreiben die Forscher. In Jahren mit knappem Nahrungsangebot wären dann eher die Charakteristika der erfolgreichen Futterlieferanten gefragt, in Jahren mit vielen Schlangen oder Erdhörnchen – den Fressfeinden der Ammern – eher engagierte Verteidiger.

Die Bevorzugung bestimmter Merkmale führt im Lauf der Evolution einer Art dazu, dass diese stärker ausgeprägt werden. Bei Vögeln entstanden so zum Beispiel besonders farbenprächtige Gefieder, gefächerte Schwänze oder skurril geformte Federbüschel.

Das nun entdeckte Beispiel zeige, dass derartige Vorlieben keinesfalls starr festgelegt sein müssen, schreiben die Forscher. Bei den Prärieammern bleibe mit der wechselnden Beliebtheit verschiedener Äußerlichkeiten wahrscheinlich die genetische Vielfalt innerhalb der Art stärker erhalten als bei anderen Vögeln.

Prärieammermännchen sind schwarz-braun mit hellen weißen Mustern auf den Flügeln. Die Weibchen suchen sich jedes Jahr einen neuen Gefährten, die Jungen werden gemeinsam aufgezogen. Ammern sind Vögel mit meist kurzem dickem Schnabel, die überwiegend in offenem Gelände leben. Sie sind mit den Finken verwandt, die meisten Arten sind Zugvögel.

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by Dr. Radut