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Sprachforschung

Sprachforscher: Das Fugen-s ist auf dem Vormarsch

Meldung vom Mittwoch, 18. Mai 2011 - Heißt es nun "Schadenersatz" oder "Schadensersatz"? Die Antwort: Vor etwa 50 Jahren sprach man vom Schadenersatz, heute hat sich allerdings die Version mit dem S, dem sogenannten Fugen-s, durchgesetzt. Sprachforscher der Universität Mainz haben das Phänomen untersucht und festgestellt, dass das Fugen-s immer häufiger verwendet wird. Sie gehen davon aus, dass die deutsche Sprache von einer Silbensprache zu einer Wortsprache geworden ist und es daher wichtig ist, Wortgrenzen zu markieren. Mit dem Fugen-s könne dargestellt werden, dass ein Wort noch weitergehe. Begonnen hat der Einsatz des Fugen-s vermutlich im 16. Jahrhundert. Wie die Entwicklung genau verlief, wollen die Forscher jetzt durch umfassende Textanalysen herausfinden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Sprachforschung: wie "schwache" Sprachen überleben können

Meldung vom Donnerstag, 3. März 2011 - Walisisch sprechen heute nur noch rund 750.000 Menschen. Der Rest der Briten spricht Englisch, und die Waliser ebenso. Vielen Sprachforschern war das bisher ein schlagender Beweis für die Richtigkeit ihrer Theorie: Zwei Sprachen können in einem Land nicht nebeneinander existieren, weil die dominantere Sprache irgendwann die schwächere verdrängen wird - mit dem Ergebnis, dass diese ausstirbt.

Wie heute im "Journal of Physics" zu lesen ist, kommen spanische Forscher zu einem anderen Ergebnis. Sie entwickelten mathematische Modelle am Beispiel von Kastilisch und Galizisch, Sprachen, die in Spanien gesprochen werden. Ihr Ergebnis: Für den Fortbestand einer "schwächeren" Sprache ist es entscheidend, wie ähnlich sie der "stärkeren" ist. Außerdem kommt es darauf an, wie viele Menschen der Region beide Sprachen beherrschen. Ihre Regel: Je weniger Menschen die "schwächere" Sprache können, desto ähnlicher muss diese der Hauptsprache sein, um nicht auszusterben.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Sprachforscher entwickeln eine Grammatik der Gesten

Meldung vom Freitag, 21. Januar 2011 - Numerus, Genus, Kasus - das sind klassische Kategorien, die in keiner Grammatik fehlen dürfen. Oder vielleicht doch? Linguisten der Universität Freiburg arbeiten momentan an einem Regelwerk, das ganz ohne Substantiv & Co. auskommt - an einer Grammatik der Gesten nämlich. Dafür haben sie über 80 Stunden Videomaterial von Talkshows, Ratesendungen, Vorlesungen und Gesprächen ausgewertet. Erste Ergebnisse gibt es schon: Die Wissenschaftler unterscheiden zwei Formen des Gestikulierens. Zum einen das Nachahmen von Handlungen, etwa das Wegwischen von Schmutz. Zum anderen repräsentierende Gesten, die die Form eines Gegenstandes nachbilden, zum Beispiel einer Kugel. Das Vorurteil, dass Südeuropäer mehr gestikulieren als Nordeuropäer, konnten die Linguisten entkräften. Sie gebärdeten sich lediglich ausladender - aus der Schulter oder dem Ellbogen heraus, während Nordeuropäer eher das Handgelenk benutzten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

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by Dr. Radut