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Ausgesetzte Eidechsen bringen Forschern Erkenntnisse zur Evolution

Meldung vom Freitag, 3. Februar 2012 - 2004 fegte ein Sturm über die Bahamas. Dabei wurde auf mehreren Inseln die Eidechsenart Bahamaanoli ausgerottet. Wissenschaftler sammelten deshalb Eidechsen auf einer Insel, wo die Tiere überlebt hatten, und setzten sie auf sieben kleinen Inseln neu aus. Diese Gelegenheit nutzten die Forscher, um den Gründereffekt zu untersuchen. Dieses Phänomen tritt auf, wenn sich eine neue Population aus einer sehr kleinen Gruppe von Individuen bildet. Dabei geht genetische Variation verloren. Die Wissenschaft beschäftigt schon länger die Frage, ob der Gründereffekt oder die natürliche Selektion eine wichtigere Rolle bei der Evolution spielt.

Im Fachmagazin "Science" stellen die Forscher ihre Ergebnisse vor: Demnach konnten sie bei den Eidechsen beide Phänomene ungefähr gleich stark beobachten. Die Bahamaanolis passten sich zwar zum Beispiel in der Länge ihrer Gliedmaßen der Umgebung an - ein Zeichen für natürliche Selektion. Bei Inseln mit niedriger Vegetation verkürzten sich ihre Beine. Aber auch der Gründereffekt war klar ersichtlich: Die Tiere, die nach dem Aussetzen die längsten Gliedmaßen hatten, behielten auch die länsten Gliedmaßen, zumindest bis zum Ende der Studie nach vier Jahren.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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