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Mengen-Schätzen: Bei Fünf ist Schluss

Meldung vom Montag, 21. März 2011 - Ein, zwei, drei, vier, viele! Nicht nur kleine Kinder, auch Erwachsene haben ab der Zahl Fünf Probleme. Schon seit dem 19. Jahrhundert ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Mensch kleine Mengen gut schätzen kann, ab fünf aber anfangen muss, durchzuzählen.

Ein emeritierter Würzburger Biochemiker hat herausgefunden, dass sich diese angeborene Grenze auch in antiken Zählsystemen widerspiegelt. Bei vielen alten Hochkulturen gibt es demnach einen auffallenden Bruch in der Schreibweise beim Übergang zur Zahl Fünf. So zählte man in der frühesten römischen Antike bis zur Zahl Vier mit Strichen (I, II, III, IIII) und schrieb für die Zahl Fünf dann das neue Symbol V. Bei den Maya in Mittelamerika (*, **, ***, ****, I), im antiken Südarabien (I, II, III, IIII, U) oder China (I, II, III, IIII, X) sei es ähnlich gewesen. Der Forscher meint, diese Hochkulturen hätten unbewusst verstanden, dass man so die Zahlen besser auf einen Blick erfassen kann.

Heute haben wir dieses Problem übrigens nicht mehr, so der Wissenschaftler - dank der Einführung der arabischen Ziffern zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert und der Erfindung der Null im 8. Jahrhundert in Indien. Nur bei Strichlisten machen wir auch heute bei der Zahl Fünf einfach einen Querstrich durch die ersten vier Striche.

Artikel: http://www.landesbioscience.com/journals/cib/GrossCIB4-1.pdf

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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