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Rechenmodell: Wie schnell ist die Evolution?

Meldung vom Mittwoch, 29. Dezember 2010 - Schärfere Augen, spitzere Krallen, mehr Ausdauer: Solche Eigenschaften treten im Laufe der Evolution häufig als zufällige Mutationen auf. Sind sie vorteilhaft im Kampf ums Überleben, breiten sie sich durch Fortpflanzung aus und prägen schnell die gesamte Population. Wie lange ein solcher Anpassungsprozess dauert, ließ sich bisher mathematisch nicht darstellen - und damit konnten Wissenschaftler auch keine Vorhersagen über die Evolutionsgeschwindigkeit treffen. Dieses Problem hat ein Physiker vom Göttinger Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation jetzt gelöst. Er entwickelte ein Modell, das unter anderem kleine Schwankungen in der Populationsgröße zulässt. Ältere Modelle waren stets von einer gleichbleibenden Anzahl Tiere ausgegangen. Die Methode hat der Physiker bereits auf die Evolution bestimmter RNA-Viren angewendet. Bei ihnen treten Mutationen besonders schnell und häufig auf. Seines Erachtens lässt sich mit dem Modell künftig auch zum Beispiel die Geschwindikeit chemischer Prozesse berechnen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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