Skip to Content

Ferngesteuertes Penis-Ventil soll Samen stoppen

Meldung vom 31.01.2008 - Eine Pille für den Mann ist bisher nicht in Sicht. Doch Australische Forscher haben jetzt eine Alternative entwickelt: Ein ferngesteuertes Implantat im Penis soll eine Ejakulation verhindern. Damit niemand Schabernack mit der Erfindung treibt, wird die Fernbedienung beim Arzt hinterlegt.

Die medikamentöse Empfängnisverhütung hat bei Männern bisher keinen durchschlagenden Erfolg feiern können. Neben der Benutzung eines Kondoms steht Männern damit nur noch die Vasektomie als Verhütungsmethode zur Verfügung. Das Problem der Vasektomie ist, dass der Eingriff kaum mehr rückgängig gemacht werden kann.

Forscher um Said Al-Sarawi von der University of Adelaide haben jetzt ein flexibles künstliches Ventil aus Silikon-Polymer entwickelt, das direkt in den Samenleiter eingepflanzt wird und damit den Samenfluss steuern kann. Um auf diese Weise zu verhüten, ist allerdings ein kleiner Eingriff nötig, um das Ventil in den Samenleiter eingepflanzt werden muss, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist.

Das Ventil verfügt über die zwei Einstellungen "offen" und "geschlossen", die mit Radiowellen gesteuert werden. Leitfähige "Finger" am Ventil agieren als Antenne und wandeln die Energie der Signale in Schallwellen um. "Da das Ventil flexibel ist, zieht sich das Polymer entweder zusammen oder dehnt sich aus. Diese Bewegung öffnet oder schließt das Ventil", erklärt der Forscher.

"Es ist fast so als würde man mit einer Fernbedienung einen Fernseher ein- oder ausschalten", sagt Al-Sarawi. Die Fernbedienung werde allerdings wahrscheinlich beim behandelnden Arzt hinterlegt, um Missbräuchen vorzubeugen.

Ein weiterer Vorteil des Systems ist der einfache Eingriff, mit dem das Hightech-Gerät eingepflanzt wird. Anderes als bei der Vasektomie kann das Ventil ohne Operation mit einer Nadel in den Samenstrang eingebracht werden. Das könne auch ambulant durchgeführt werden, dazu müsse man nicht ins Krankenhaus gehen, meint Derek Abbott, der ebenfalls an der Entwicklung mitgewirkt hat. Das Design für das Hightech-Verhütungsventil sei bereits fertig gestellt. Zunächst wird es im Labor mit Wasser unter Druck getestet, danach soll ein Tierversuch mit Schafen und Schweinen folgen.

Zur Originalnachricht auf welt.de







forum | by Dr. Radut