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Geburt

Medizinier empfiehlt: Nabelschnur muss nach Geburt eine Weile intakt bleiben

Meldung vom Donnerstag, 11. November 2010 - Millionen von Vätern haben es schon getan: Nach der Geburt ihres Babys selbst die Nabelschnur durchgeschnitten. Neugeborene werden allerdings häufig viel zu früh von der Nabelschnur befreit - so argumentiert jedenfalls ein Mediziner in der Online-Ausgabe des "British Medical Journal". Das gelte jedenfalls für Großbritannien. Hier sei es gängige Praxis, sofort nach der Geburt die Verbindung zur Plazenta zu kappen. Geburtshelfer hielten sich einfach nicht an internationale Empfehlungen, zum Beispiel von der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Nabelschnur noch einige Minuten intakt zu lassen, gelte inzwischen als unnormal, nach Ansicht vieler seien die Folgen nicht klar. Dabei sei genau das Gegenteil der Fall: Eine noch funktionierende Nabelschnur durchzuschneiden, sei ein schwerer Eingriff mit möglicherweise ernsten Folgen. Schlimmstenfalls könne das Baby viel Blut verlieren.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

64-jährige Deutsche wird Mutter

Meldung vom 06.12.2007 - Eine 64-jährige Aschaffenburgerin hat in Bayern ein Baby zur Welt gebracht - sie ist vermutliche die älteste Frau, die in Deutschland jemals Mutter wurde. Die Frau hatte sich im Ausland eine gespendete Eizelle einsetzen lassen - ein ethisch umstrittenes Verfahren.

Die Frau und ihre kleine Tochter seien wohlauf, sagte der betreuende Arzt der Klinik in Aschaffenburg, Elias Karam, am heutigen Sonntag. Seine 64-jährige Patientin habe sich nach mehreren Fehlgeburten ihren langgehegten Kinderwunsch erfüllt, erklärte der Arzt.

In Deutschland sei seine Patientin vermutlich die älteste Mutter bei der Geburt, die es je gab, sagte Karam. "In anderen Ländern ist das bereits gang und gäbe." Den weltweiten Rekord hält wahrscheinlich eine 67 Jahre alte Spanierin, die Ende vergangenen Jahres Zwillinge bekommen hatte. 2005 bekam eine pensionierte Professorin aus Rumänien mit 66 Jahren Zwillinge, von denen aber nur ein Mädchen die Geburt überlebte. Auch aus der Türkei, Großbritannien und Israel wurden ähnliche Fälle bekannt.

Die Geburt in Aschaffenburg geht einher mit einer Debatte um die Ethik der modernen Medizin. "Es ist eine Sensation, aber mit reinem Menschenverstand fasst man sich da doch an den Kopf", sagte die Frauenärztin Brigitte Hauk aus Suhl (Thüringen). Mit dem Alter der Frauen stiegen auch die Risiken der Schwangerschaft - für Mutter und Kind. "Frauen mit Mitte 60 sind meist nicht mehr gesund, haben Bluthochdruck oder Ähnliches und müssen Medikamente nehmen", sagte Hauk.

Karam, der das mehr als 2000 Gramm schwere Baby am Donnerstag per Kaiserschnitt auf die Welt geholt hatte, sagte: "Die Frau kam zu mir, weil sie meine Hilfe brauchte. Als Arzt gebe ich diese ohne Nachfragen." Die Aschaffenburgerin hatte sich im Ausland Eizellen einer 25-jährigen Frau einsetzen lassen, die mit dem Sperma ihres gleichaltrigen Mannes befruchtet worden waren. In Deutschland ist das Spenden von Eizellen verboten.

Moralisch verwerflich?

Karam glaubt, das sich das früher oder später ändern wird: "Da gibt es bei uns ein Paradox: Warum soll das Spenden von Samen erlaubt sein, das von Eizellen aber nicht?" Volker von Loewenich vom Forum Ethik in der Medizin hält Eizellenspenden an ältere Frauen nicht für grundsätzlich problematisch, sieht allerdings Probleme auf mehreren Ebenen. "Verwerflich wird es, wenn man zum Beispiel die finanzielle Not von Eizellen-Spenderinnen in ärmeren Ländern ausnutzt."

Der südkoreanische Forscher Hwang Woo Suk, dessen gefälschte Klonexperimente für große Aufregung weltweit gesorgt hatten, nutzte in seinen Versuchen Eizellen von Untergebenen, die diese angeblich freiwillig gespendet hatten. Weil so aber immer noch nicht genügend Eier zur Verfügung standen, wurde mehr als einem Dutzend Frauen Geld für ihre Eispenden gezahlt.

In Großbritannien, wo die wissenschaftliche Arbeit mit Eizellen und Embryonen im Vergleich zu Deutschland relativ liberal geregelt ist, wurde eine Vergütung von Eizellspenden bereits diskutiert (mehr...). An US-Universitäten verdienen Studentinnen damit bereits Geld. Je schlauer und attraktiver die Spenderin, desto höher der Preis. Edel-Helferinnen können bis zu 50.000 Dollar verdienen.

Das Spenden von Eizellen sei grundsätzlich bedenklicher als das von Samen, betonte von Loewenich vom Forum Ethik in der Medizin. "Eine Eizelle zu gewinnen, ist ein massiver Eingriff in den Körper der Frau." Zwar sei dieser Eingriff nicht unbedingt gefährlich, berge aber dennoch Risiken. Loewenich wies auch auf den extrem großen Altersunterschied hin. Das Kind müsse mit dem "Oma-Status" der Mutter schließlich auch öffentlich umgehen. "Man muss sich fragen: Ist das ein natürlicher Ablauf?"

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by Dr. Radut