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Mutterliebe

Mutterliebe macht ein Leben lang robust

Meldung vom Dienstag, 27. Juli 2010 - Psychologen sprechen von Geistern aus der Kinderstube. Damit meinen sie Ängste und andere seelische Nöte von Erwachsenen, die auf Erfahrungen aus deren früher Kindheit zurückzuführen sind. Wer als Kleinkind wenig Wärme erfährt und emotional vernachlässigt wird, der ist ein Leben lang anfällig für psychische Leiden, aber auch für Bluthochdruck oder Geschwüre. Im "Journal of Epidemiology and Community Health" ist zu lesen, warum das so ist. Vor rund 30 Jahren haben die Forscher über 480 Mütter und ihre Kinder beobachtet, und jetzt die emotionale Stabilität der mittlerweile Erwachsenen beurteilt. Demnach beeinflussen Erfahrungen mit der Umwelt, welche Gene aktiviert und welche körperlichen Eigenschaften ausgebildet werden.

Quelle: DRadio Wissen

Wo die Mutterliebe wohnt

Meldung vom 01.03.2008 - Forscher identifizieren die für Elterngefühle verantwortlichen Gehirnregionen

Japanische Forscher haben die für die Mutterliebe verantwortlichen Areale im Gehirn aufgespürt: Bestimmte Bereiche in der Großhirnrinde und im limbischen System springen nur dann an, wenn Mütter ihr eigenes Kind lachen oder weinen sehen. Bei Kindern anderer Menschen rufen die gleichen Verhaltensweisen diese Reaktion nicht hervor. Das fanden Forscher um Madoka Noriuchi von der Universität in Tokio heraus, als sie die Gehirnaktivität von 13 Müttern während des Betrachtens von Videomaterial ihrer eigenen und fremder Kinder überwachten.

Die teilnehmenden Mütter betrachteten für die Studie Videos von Kleinkindern, die einmal lachten und einmal weinten. Darunter waren ihre eigenen Kinder und Kinder fremder Mütter, die alle durchschnittlich 16 Monate zählten. Die Reaktion der Frauen auf die Bilder hielt das Team um Noriuchi mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRI) fest. Dieses Verfahren liefert hochauflösende Bilder von aktiven Strukturen innerhalb des Gehirns.

"Wir fanden eine begrenzte Anzahl von Gehirnarealen, die spezifisch mit der Mutterliebe in Verbindung standen", erklärt Noriuchi. Teile der Großhirnrinde und des limbischen Systems – dies ist eine Funktionseinheit des Gehirns, die der Verarbeitung von Emotionen und der Entstehung von Triebverhalten dient – waren nur aktiv, wenn die Mutter das eigene Kind betrachtete. Weinte das Kind, war die Aktivität der Gebiete noch höher. Die Forscher gehen davon aus, dass dies ein biologisch sinnvoller Mechanismus ist, der zum Ziel hat, den eigenen Nachwuchs möglichst erfolgreich aufzuziehen.

Madoka Noriuchi (Universität Tokio) et al.: Biological Psychiatry, Band 63, S. 415

wissenschaft.de – Livia Rasche


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by Dr. Radut