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Mittelalter: Litten Ritter an posttraumatischem Stress?

Meldung vom Dienstag, 8. November 2011 - Ritter waren unerschrocken, gewalttätig und blutdurstig. Dieses Bild der mittelalterlichen Kämpfer vermitteln zahlreiche Bücher und Filme. Ein dänischer Forscher stellt es jetzt in Frage. Thomas Heebøll-Holm von der Universität Kopenhagen erforscht das Gewaltbild im Mittelalter. Er meint: Die Ritter raubten und mordeten damals nicht, weil sie Spaß daran hatten. Vielmehr sei dies ganz einfach ihr Beruf gewesen - das sei ganz ähnlich wie bei heutigen Soldaten auch. Diese Sichtweise ergebe sich, wenn man mittelalterliche Literatur nicht als Verherrlichung von Gewalt betrachte, sondern sie mithilfe moderner Militärpsychologie zu deuten versuche.

Heebøll-Holm zufolge litten einzelne Ritter sogar unter den Belastungen ihres Berufes. Er sagte dem Portal "videnskab.dk", der bekannte französische Ritter Geoffroi de Charny beschreibe beispielsweise in einem Buch die seelischen Folgen des Mordens im Krieg. Die von ihm geschilderten Symptome glichen denen einer postraumatischen Belastungsstörung.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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