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Warum Marathonläufe Leben retten

Meldung vom 20.12.2007 - Ein Marathon ist kein Spaziergang: Läufer, die infolge tödliche Herzanfälle auf der Strecke bleiben, sind keine Seltenheit wie Forscher in einer Langzeitstudie herausgefunden haben. Allerdings sind für jeden Toten Marathonläufer unterm Strich knapp zwei Verkehrstote vermieden worden.

Große Marathonläufe retten Menschenleben, weil auf den für die Läufer gesperrten Straßen weniger Autofahrer bei Unfällen sterben. Das berichtet eine Gruppe um Donald Redelmeier von der Universität Toronto in der Weihnachtsausgabe des „British Medical Journal“.

Die Forscher hatten Daten von 32.922.68 Läufern ausgewertet, die zusammengenommen rund 14 Millionen Stunden unterwegs waren. Berücksichtigt wurden Läufe mit mehr als 1000 Teilnehmern in den Jahren von 1975 bis 2004 in den USA.

26 Teilnehmer erlitten dabei tödliche Herzstörungen – das sind 0,8 Tote auf 100.000 Teilnehmer, rechnet Redelmeier vor. Weil aber die Straßen zugunsten des Sports gesperrt waren, habe es 46 Verkehrstote weniger gegeben. Damit seien für jeden Toten beim Marathon 1,8 Verkehrstote vermieden worden.

Die Resultate stimmten in verschiedenen Regionen der USA, über verschiedene Jahrzehnte, zu mehreren Jahreszeiten und verschiedenen Wochentagen überein, heißt es in dem Journal weiter. Auch die Umleitung des Verkehrs sei berücksichtigt worden.

Organisierte Marathonläufe gingen also nicht mit einer Zunahme plötzlicher Todesfälle einher, obwohl dieser Eindruck von manchen Medien erweckt werde. Diese konzentrierten sich vielfach auf die Toten beim Sport, schreibt Redelmeier.

Aus den Daten lässt sich zudem ablesen, dass die letzten 1,6 der insgesamt 42,195 Kilometer besonders todesträchtig sind. In diesem Abschnitt kam es zur Hälfte der Todesfälle. Der letzte Sprint mit dem folgenden plötzlichen Ende der Anstrengung könnte gefährlicher sein als bislang angenommen.

Zur Originalnachricht auf welt.de





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