Meldung vom Mittwoch, 2. März 2011 - Was tun, wenn man es als Weibchen satt hat, von Männchen sexuell genötigt zu werden? Ganz einfach: Man tut so, als wäre man selber ein Mann, und ahmt deren Verhalten einfach nach. So geschieht es bei den Kleinlibellen. Belgische und kanadische Forscher fanden heraus: Wenn es in einer Libellen-Population besonders viele weibliche Exemplare gibt, die aussehen wie Männchen, dann verhalten sich diese Weibchen in der Paarungszeit genauso aggressiv. Und zeigen das typische Abwehrgebaren von Männchen gegenüber anderen Männchen. Mit gutem Grund, wie die Wissenschaftler in der jüngsten Ausgabe der "Proceedings of the Royal Society" schreiben. Denn die Libellen-Männchen bedrängten die Weibchen sexuell derart, dass es nur verständlich sei, wenn die Weibchen versuchten, der Paarung aus dem Weg zu gehen. Am Ende geschieht das übrigens nur mit eingeschränktem Erfolg, denn gelegentlich kommt es eben trotz aller Bemühungen zur Paarung. Das Ergebnis: Das nachahmende Verhalten vererbt sich. Und die Aggressivität unter den Libellen auch.
Quelle: DRadio Wissen
