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Hochschulen in der NS-Zeit: Medizinhistoriker legen erste Ergebnisse vor

Meldung vom Freitag, 19. November 2010 - Welche Rolle spielte die Medizin an deutschen Hochschulen in der Nazi-Zeit? Mit dieser Frage beschäftigt sich derzeit ein Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ab heute treffen sich in Münster 20 Medizinhistoriker, um über erste Ergebnisse zu diskutieren. Sie haben in den letzten zwei Jahren Personal- und Verwaltungsakten von Hochschulen ausgewertet. Damit soll eine Datenbank erstellt werden - bisher sind darin etwa 200 Personen erfasst. Für die Fakultät in Münster hat der Projektleiter Hans-Peter Kröner schon vorab Ergebnisse veröffentlicht. Dort habe sich das Klima mit der Machtergreifung der Nazis 1933 radikal verändert. Die Direktoren des Pathologischen Instituts und der Medizinischen Klinik hätten Suizid verübt. Außerdem habe es Zwangsversetzungen gegeben. Danach sei die Fakultät sicherlich kein Hort des Widerstands gewesen. Nach 1945 hätten außerdem auffällig viele Mediziner einen Ruf nach Münster bekommen, die eine exponierte Stellung in der NS-Zeit gehabt hätten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 



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