Meldung vom Mittwoch, 17. November 2010 - Wenn aus einem Fohlen später mal ein zahmes Reitpferd werden soll, dann ist es offenbar besser, sich dem Kleinen stets nur von links zu nähern. Das haben französische und tunesische Verhaltensforscher bei Versuchen mit 28 Pferden herausgefunden. Die Tiere, die direkt nach der Geburt längere Zeit an ihrer rechten Seite gestreichelt wurden, waren später scheuer als die links berührte Gruppe. Am zutraulichsten war jedoch eine dritte Gruppe, die nach der Geburt weitgehend in Ruhe gelassen wurde. In den "Biology Letters" erklären die Forscher ihre Beobachtung mit den unterschiedlichen Gehirnhälften. Die linke Gehirnseite steuert bei Pferden die rechte Körperhälfte und zugleich das Lernen aus Erfahrungen. Die Berührung nach der Geburt war für die Fohlen eine Form von Stress. Und diese negative Erfahrung blieb ihnen besonders stark in Erinnung, wenn sie mit der linken Gehirnhälfte verarbeitet wurde. Ein ähnliches Prinzip könnte es laut dem Artikel auch bei anderen Tieren und sogar beim Menschen geben.
Quelle: DRadio Wissen
