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Von Maden lernen: Mediziner erforschen Alternativen zu Antibiotika

Meldung vom Freitag, 10. September 2010 - Mit Maden gegen offene Wunden - was klingt wie aus dem finstersten Mittelalter, ist in vielen Krankenhäusern modernste Behandlungstechnik - und eine der wirksamsten noch dazu. Der Insektenbiologe Andreas Vilcinskas von der Universität Gießen erklärt, warum die Maden-Therapie zur Behandlung mit Antibiotika in Konkurrenz treten kann: Einige Bakterienstämme haben gegen unterschiedliche Antibiotika Resistenzen entwickelt. Insekten dagegen produzieren ihre eigene Medizin gegen Feinde wie Pilze oder Bakterien - und stellen so ein noch ungenutztes Reservoir an neuen Arzneien dar. So wurden die Forscher zum Beispiel in Larven der Mistbiene fündig: Diese leben in Gülle oder Jauchegruben - und brauchen ein leistungsstarkes Immunsystem, um in dieser Dreckbrühe zu überleben. Die Forscher fanden auf Anhieb 19 Substanzen, die gegen Bakterien oder Pilze wirken. Ziel ist es nun, diese Wirkstoffe zu entschlüsseln und künstlich herzustellen, damit man den Patienten künftig keine Maden mehr auf ihre Wunden setzen muss.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 



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