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Jeder fünfte ältere Mensch isst zu wenig

Meldung vom 29.02.2008 - Dramatischer Gewichtsverlust bei Senioren entdeckt: Jeder fünfte ältere Mensch nimmt zu wenig Nahrung zu sich. Folgen der täglichen Mangelernährung sind eine besondere Anfälligkeit für Krankheiten und Abmagerung bis zur beinahen Bewegungsunfähigkeit – in extremen Fällen sogar der Tod.

Viele Senioren essen so wenig, dass sie ihren Energiebedarf nicht decken. Dadurch verlieren sie so viel Gewicht, dass Gesundheit und Leben bedroht sind. Zwar sei ein gewisser Verlust an Muskelmasse im Alter normal, betont Jürgen Martin Bauer von der Universität Erlangen-Nürnberg. Aber oft würden Arme und Beine so dünn, dass die Senioren sich kaum noch fortbewegen könnten. Mediziner sprechen dann von einer Sarkopenie, einem „Fleischmangel“.

Bei 40 Prozent aller 80-Jährigen unterschreitet der Umfang des Unterschenkels den kritischen Wert von 31 Zentimeter, wie Bauer in der „Deutschen Medizinischen Wochenschrift“ betont. Ursache können etwa ein Mangel des Hormons Testosteron sein, Entzündungsprozesse im Körper oder eine Unterernährung in Folge von Kau- oder Schluckbeschwerden.

Bei der Sarkopenie nehmen vor allem die Muskeln ab. Schwindet zusätzlich auch das Fettgewebe, so ist oft eine Fehlernährung die Ursache. Auslöser des Gewichtsschwunds kann ein bestimmtes Ereignis sein, etwa der Verlust eines Ehepartners, eine schwere Lungenentzündung oder ein Schenkelhalsbruch. In solchen Situationen ist zwar ein Gewichtsverlust normal, aber viele ältere Menschen nehmen nach der Krise nicht mehr zu. Dies macht die Betroffenen laut Bauer anfällig für Krankheiten.

Ärzte können vielen Menschen mit Malnutrition oder Sarkopenie helfen. Manchmal genügt schon eine Zahnbehandlung, eine Schlucktherapie oder bessere soziale Unterstützung. Bei Sarkopenie kann auch ein Krafttraining im Fitnessstudio sinnvoll sein - allerdings nur unter ärztlicher Betreuung und bei ausreichender Ernährung.

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