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Sexdruck fördert Teenie-Schwangerschaften

Meldung vom 15.01.2008 - Jugendliche haben immer früher Sex – und mehr als zehntausend Mädchen unter 18 werden jährlich schwanger. Neben mangelnder Aufklärung und Banalisierung von Sexualität in den Medien spielen vor allem der Gruppenzwang und das "Was, du hast noch nicht?" eine entscheidende Rolle.

Wegen mangelnder Aufklärung und wachsenden Drucks hin zu frühen Sexualerfahrungen werden jährlich weit mehr als zehntausend Mädchen unter 18 Jahren schwanger.

Im Jahr 2006 hätten Minderjährige in Deutschland 6163 Kinder zur Welt gebracht, berichtete Gisela Gille, Vorsitzende der ärztlichen Gesellschaft zur Gesundheitsförderung der Frau, auf einem Forum der Bundesärztekammer in Berlin. Zugleich gab es 6590 Schwangerschaftsabbrüche bei Mädchen unter 18 Jahren. „Auch wenn diese Zahlen seit dem Jahr 2004 rückläufig sind, besteht in Deutschland nach wie vor dringender Handlungsbedarf“, sagte Gille.

Die Sexualaufklärung sei sex- und verhütungszentriert und orientiere sich wenig an den konkreten Lebensrealitäten der Mädchen, kritisierte die Expertin. Zudem sei die Gesellschaft von Sexualisierung und massenmedialer Stimulation geprägt. Gille: „Durch die Banalisierung von Sexualität in den Medien werden Normen gesetzt, und bei den Jugendlichen entsteht ein spürbarer Gruppendruck, der gepaart mit Halbwissen, Neugier und Beziehungssehnsucht eine brisante Mischung ergibt.“

Sabine Anthuber, Oberärztin an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Universitätsklinikum München-Großhadern, forderte frühere Aufklärung, da es immer früher zum ersten Geschlechtsverkehr komme. Jungen Mädchen müssten in verständlicher Sprache Informationen vermittelt werden, sagte Gille, unter anderem darüber, „dass sie sich mit dem ersten Geschlechtsverkehr auch Zeit lassen dürfen“.

Zur Originalnachricht auf welt.de







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