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Alkoholismus

Bei Alkoholabhängigen verändert sich das Gehirn

Meldung vom Donnerstag, 12. Januar 2012 - Warum trinkt ein Trinker? Obwohl die Wirkung von Alkohol im Gehirn seit langem erforscht wird, konnte diese Frage auf physiologischer Grundlage noch nicht beantwortet werden. Forscher der Ernest Gallo Clinic in San Francisco sind der Antwort jetzt ein Stück näher gekommen.

Sie beobachteten, was bei Alkoholabhängigen und Gesunden im Gehirn passiert, wenn sie Alkohol trinken. Dabei stellten sie fest: Bei beiden werden Botenstoffe ausgeschüttet, die Glücksgefühle auslösen. Bei starken Alkoholikern allerdings hatte sich das Gehirn so verändert, dass ein wesentlich stärkeres Glücksgefühl ausgelöst wurde, nachdem sie Alkohol getrunken hatten. Ob das allerdings Ursache oder Folge ihrer Sucht ist, muss noch geklärt werden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Alkoholismus: Weibliches Gehirn schneller geschädigt

Meldung vom Mittwoch, 16. November 2011 - Dass starker Alkoholkonsum die Organe schädigt, ist gemeinhin bekannt. Neu ist, dass die Droge Alkohol das Gehirn von Mann und Frau unterschiedlich schnell schädigt. Wissenschaftler der Universität Göteborg haben diesen Nachweis eigenen Angaben zufolge jetzt erbracht.

Sie untersuchten die Langzeitwirkung von Alkohol bei 42 Abhängigen beiden Geschlechts. Das Ergebnis: Nach nur vier Jahren gibt es eine signifikante Schädigung des Serotonin-Systems im Gehirn der Frauen. Bei Männern habe man diese Störung durchschnittlich erst nach zwölf Jahren feststellen können.

Serotonin ist ein Botenstoff im Gehirn - auch Neurotransmitter genannt. Er ist für den Informationsaustausch zwischen den Gehirnzellen zuständig. Ein Mangel an Serotonin kann unter anderem Depressionen verursachen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Hirnstimulation gegen Alkoholerkrankung

Meldung vom Montag, 29. November 2010 - Die Methode wurde für die Behandlung von Parkinson-Erkrankten entwickelt - könnte aber auch gegen Alkoholsucht wirken. Wie das Magazin "Technology Review" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, konnten Patienten mit Hilfe von Elektroden im Gehirn von ihrer Alkoholabhängigkeit befreit werden. Demnach überschrieben die Impulse der Elektroden wahrscheinlich das Suchtgedächtnis. Eigentlich sollen sie bei Parkinson-Patienten oder Menschen mit anderen Bewegungsstörungen mittels tiefer Hirnstimulation die Impulse liefern, die das Gehirn nicht mehr aus eigener Kraft produzieren kann. In dem Artikel warnen Ärzte jedoch vor überfrühter Freude: Noch lägen nur einzelne Fälle vor, eine kontrollierte medizinische Studie stünde noch aus.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Alkoholabhängikeit ist zum Teil erblich bedingt

Meldung vom Mittwoch, 20. Oktober 2010 - Die Probanden dieser Studie durften sich einige Gläser genehmigen. Forscher der Universität von North Carolina haben die Wirkung von Alkohol auf Menschen untersucht. Dabei stellte sich heraus: Ob jemand Alkoholiker wird oder nicht, ist zumindest teilweise erblich bedingt. Demnach sorgt eine bestimmte Genvariante dafür, dass sich ihre Träger bereits nach dem ersten Drink berauscht fühlen. Dadurch wird nach Angaben der Forscher das Risiko verringert, alkoholabhängig zu werden. Die Wissenschaftler fanden eine bestimmte Genvariante, die den Bauplan für einen Eiweißstoff trägt, der Alkohol abbauen kann. Bei dem Abbau entstehen allerdings auch aggressive chemische Verbindungen, die Strukturen des Gehirns beschädigen können. Die Forscher spekulieren, dass genau diese Schäden das verstärkte Rauschgefühl auslösen könnten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Trocken durch Gentherapie

Meldung vom 04.01.2008 - Das Blockieren einzelner Gene schränkt Alkoholismus bei Ratten ein

Forscher wollen Alkoholismus in Zukunft mit einer Gentherapie behandeln. Einen Ansatz lieferten nun Laborversuche mit Ratten, bei denen die Wissenschaftler ein Gen abschalteten, das für den Alkoholabbau zuständig ist. Die auf die Droge trainierten Tiere reduzierten nach einer solchen Behandlung drastisch ihren Alkoholkonsum. Die Gentherapie hat bei den Betroffenen eine ähnliche Wirkung wie ein genetischer Defekt bei vielen Menschen asiatischer Herkunft, die Alkohol nicht richtig abbauen können.

Menschen, bei denen der natürliche Abbau von Alkohol nicht funktioniert, reagieren mit Übelkeit und Herzrasen auf Alkohol. Das machten sich die Wissenschaftler in ihren Laborversuchen zunutze. Sie trainierten den Ratten zunächst eine Alkoholabhängigkeit an, worauf die Tiere in der zweimonatigen Untersuchungsphase einen unbegrenzten Zugang zu Alkohol erhielten. In der eigentlichen Gentherapie injizierten die Forscher den Tieren spezielle Gensequenzen ins Blut. Diese blockieren das Gen, das für die Produktion eines Enzyms namens Aldehyd-Dehydrogenase zuständig ist. Dieser Hilfsstoff ist für den Abbau von Alkoholprodukten erforderlich und ist auch bei den Menschen mit dem Gendefekt nicht aktiv. Die auf diese Weise veränderten Tiere nahmen nach einer einmaligen Behandlung nur noch die Hälfte an Alkohol zu sich – ein Effekt, der mehrere Wochen lang anhielt, wie die Forscher beobachteten.

Die Ergebnisse des Versuchs seien allerdings noch nicht ohne weiteres auf den Menschen übertragbar, schränkt Israel ein. Die genauen Wirkmechanismen seien noch ungeklärt, beispielsweise, ob die Methode auch bei seltenerer Verabreichung funktioniert oder ob die eingebrachte Gensequenz bis ins Gehirn wandert. Auch ist noch fraglich, wann eine solche Gentherapie als mögliches Mittel gegen Alkoholismus eingesetzt werden könnte: ob eher früh in Phasen starken Trinkens oder später, wenn bereits von Abhängigkeit gesprochen werden kann.

Yedy Israel (Universität in Santiago de Chile) et al.: Alcoholism: Clinical and Experimental Research, Band 32, S. 1

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


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