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Planet

Planet als Geisterfahrer im Doppelsternsystem

Meldung vom Montag, 4. Oktober 2010 - Auf der Autobahn ist Geisterfahren lebensgefährlich, die Umlaufbahn eines Planeten könnte es stabiler machen. Astronomen der Universität Arlington in Texas haben vielleicht die rätselhafte Bewegung eines Planeten im Doppelsternsystem Ny Octantis entschlüsselt. Dort bewegt sich ein Planet offenbar außerhalb der klassischen Umlaufbahnen des Systems. Die Forscher haben nun berechnet, dass er sich wahrscheinlich falsch herum bewegt, also entgegen der Umlaufrichtung der Sterne. So ein Verhalten ist bisher nur von wenigen Monden in unserem Sonnensystem bekannt, aber noch nicht von Doppelsternsystemen. Wahrscheinlich sind Beinahe-Zusammenstöße für die Richtungsänderung verantwortlich. In Doppelsternsystemen bestimmen zwei Sterne die Bewegungen der nahen Himmelskörper statt wie bei uns nur einer.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Unbekannter Planet mithilfe neuer Technik entdeckt

Meldung vom Freitag, 9. Juli 2010 - Die Bahn des Planeten war leicht exzentrisch. Das hat Forscher der Universität Jena auf eine Spur gebracht - auf die eines bislang unbekannten Himmelskörpers mit Namen WASP-3c. Dabei wandten die Forscher zusammen mit Kollegen aus Polen und Bulgarien eine neue Methode an: Wenn zwei Planeten um einen Stern kreisen und sich dabei näher kommen, stören sie sich in ihrer Anziehungskraft. Dabei kommt es auch zu Schwankungen in der Umlaufzeit. Genau solche Unregelmäßigkeiten hatte der bereits bekannte Planet WASP-3b gezeigt. Die Forscher schlussfolgerten, dass ein anderer Planet für die Störungen verantwortlich sein muss. Gesehen hätten sie ihn aber nicht - er sei viel zu klein und leuchtschwach.

Quelle: DRadio Wissen

Jüngster Planet außerhalb des Sonnensystems

Meldung vom 02.01.2008 - Kaum zu übersehen: Der Planet TW Hydrae b ist zehnmal schwerer als der Jupiter, dem größten Planeten unseres Sonnensystems. Im Unterscheid zu ihm ist er aber noch ein "Baby". Die deutschen Entdecker waren zwar bei der Geburt nicht dabei, können aber trotzdem auf neue Erkenntnisse hoffen.

Heidelberger Wissenschaftler haben den bislang jüngsten Planeten außerhalb des Sonnensystems entdeckt. "Seinen Mutterstern umgibt noch jene Gas- und Staubscheibe, aus der er kürzlich geboren wurde“, teilte das Max-Planck-Institut für Astronomie mit. Der Planet TW Hydrae b gilt als "Schwergewicht“ – er hat etwa die zehnfache Masse des Jupiters, des größten Planeten in unserem Sonnensystem.

Dabei umkreist er seinen Zentralstern in nur 3,56 Tagen in einem Abstand von etwa sechs Millionen Kilometern – zum Vergleich: Die Erde ist etwa 150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt, Jupiter schon 780 Millionen Kilometer. Die Beobachtung, die im britischen Fachjournal "Nature“ erscheint, hilft Astronomen dabei, die Planetenentstehung zu verstehen.

So können die Wissenschaftler nun Rückschlüsse auf die obere Zeitdauer ziehen, die zur Planetenbildung nötig ist: Die Entstehung kann nicht länger als acht bis zehn Millionen Jahre gedauert haben, das ist das Alter des Muttersterns TW Hydrae, einer nahe gelegenen Sonne im Sternbild Wasserschlange (Hydra). Unsere Sonne ist bereits rund 500 Mal so alt. "Damit ist uns erstmals der direkte Beweis gelungen, dass in einer zirkumstellaren Scheibe tatsächlich Planeten entstehen“, sagte der Direktor der Abteilung Planeten- und Sternentstehung in Heidelberg, Thomas Henning.

Die systematische Erforschung der extrasolaren Planeten, also der Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, hat Mitte der 1990er Jahre begonnen. Seitdem wurden mehr als 250 extrasolare Planeten entdeckt. "Da Planeten nahe bei einem hellen Stern wie Glühwürmchen neben einem Flutlichtstrahler erscheinen, lassen sie sich meist (noch) nicht direkt beobachten“, heißt es in der Mitteilung des Instituts.

Die Astronomen sind daher auf indirekte Nachweismethoden angewiesen. Dabei machen sie es sich zunutze, dass große Planeten durch ihre Schwerkraft an ihrem Stern zerren, während sie ihn umkreisen. Dadurch wackelt der Stern messbar hin und her: "Einmal kommt er ein Stück auf uns zu, dann läuft er von uns weg.“

Die Heidelberger Wissenschaftler haben seit 2003 bei etwa 200 jungen Sternen nach diesen Veränderungen den sogenannten Radialgeschwindigkeiten gespäht. Beim Stern TW Hydrae fanden sie Hinweise auf einen „planetaren Begleiter“, der den Stern am inneren Rand seiner zirkumstellaren Scheibe umkreist. Entdeckt wurde der Planet mit Hilfe eines Spektrographen an einem Teleskop der Max- Planck-Gesellschaft und der Europäischen Südsternwarte in Chile.

Zur Originalnachricht auf welt.de



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by Dr. Radut