Skip to Content

Polyphenole

Speck weg durch Blaubeeren?

Meldung vom Freitag, 8. April 2011 - Weniger Speck auf den Rippen durch den Verzehr von Blaubeeren? Was zunächst wie eine neue Pseudo-Diät anmutet, ist Gegenstand wissenschaftlicher Experimente. An der "Texas Woman University" in Denton behandelte eine Doktorandin Mäusezellen mit dem Extrakt von Blaubeeren. Im Laborversuch stellte sich heraus, dass so die Bildung von Fettzellen gehemmt wird. Als Auslöser werden Polyphenole genannt. Polyphenole sind Pflanzenstoffe, die als gesundheitsfördernd gelten. Sie wirken zum Beispiel krebsvorbeugend, entzündungshemmend und blutdrucksenkend. Als Beleg für den erfolgreichen Versuch wurde eine Kontrollgruppe angeführt, die nicht mit Blaubeeren-Polyphenolen behandelt wurde. In deren Gewebekulturen sei der Anteil der Fettzellen deutlich höher gewesen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Die Kraft des Weins

Meldung vom 04.01.2008 - Polyphenole aus Weintrauben wirken gegen Bakterien, die Karies auslösen können

Die Bestandteile von Weintrauben vermindern die Entstehung von Plaque und Karies in den Zähnen: Diese sogenannten Polyphenole lassen sich aus gepressten Trauben gewinnen und machen den wichtigsten Kariesverursacher Streptococcus mutans unschädlich, sagen Forscher um Hyun Koo von der Universität von Rochester. Sie könnten in zukünftigen Mundspülungen als Kariesschutz dienen.

Bakterien der Art Streptococcus mutans greifen die Zähne auf zweierlei Arten an: Einerseits produzieren sie eine Säure, in deren Milieu nur sie überleben können. Andererseits bilden sie einen schmierigen Biofilm als Schutzmauer gegen äußere Einflüsse und teilweise gegen Antibiotika. Gegen diese Plaques erwiesen sich aus Weintrauben gewonnene Extrakte als sehr wirksam: Kamen die Bakterien mit den Extrakten in Berührung, bildeten die Bakterien bis zu 85 Prozent weniger Plaque. Außerdem setzten die Bakterien weniger Säure frei, konnten die Wissenschaftler beobachten. Sie vermuten, dass diese Stoffe den Prozess hemmen, mit dem die Bakterien Energie aus Zucker herstellen und indem ebenfalls Säure gebildet wird.

Die Besonderheit der Polyphenole war jedoch, dass sie die Bakterien nicht abtöten, sondern nur deren schädliche Auswirkungen bremsen, betonen die Forscher. Auf diese Weise lasse sich die Entstehung von Biofilmen gezielter beeinflussen und verhindern. Extrakte aus verschiedenen Weinsorten zeigten bei den Experimenten auch unterschiedlich starke Wirkungen auf die Erreger, wobei rote Trauben generell mehr Polyphenole enthielten als weiße. Mit der Nutzung von Traubenextrakten könnten die beim Weinbau anfallenden Abfallprodukte künftig weiter sinnvoll genutzt werden, hoffen die Forscher.

Hyun Koo (Universität in Rochester) et al.: Journal of Agricultural and Food Chemistry, Band 55, S. 10200

wissenschaft.de – Christina Taraschewski


Mit Additiven zu gesünderem Essen

Meldung vom 02.01.2008 - Polyphenole als Zusatzstoffe sollen die schädlichen Auswirkugen von Fett verringern

Ähnlich wie Zusatzstoffe im Benzin die Verbrennung im Automotor sauberer machen, können Zusätze in Nahrungsmitteln das Gesundheitsrisiko durch fettes Essen senken. Das legt zumindest eine Studie israelischer Forscher nahe. Darin konnten die Wissenschaftler zeigen, dass nach einer reichhaltigen Mahlzeit sehr viel weniger schädliche Stoffwechselprodukte ins Blut gelangen, wenn das Essen zuvor mit einem Extrakt aus Rotwein behandelt wird. Eine derartige Behandlung könnte dazu beitragen, die schädlichen Folgen von zuviel Fett auf das Herz-Kreislauf-System zu vermindern, schreibt das Team um Joseph Kanner.

Sechs Männer und vier Frauen bekamen für die Studie jeweils eine von drei Mahlzeiten vorgesetzt: die Kontrollmahlzeit A, bestehend aus 250 Gramm fettem Putenfleisch und Wasser, Mahlzeit B, zu der zusätzlich ein Glas Wein gehörte und bei der das Putenfleisch nach der Zubereitung mit etwas Rotweinextrakt versetzt wurde, oder Mahlzeit C, die ebenfalls ein Glas Wein umfasste und bei der das Fleisch vor der Zubereitung mit Rotweinextrakt behandelt wurde. Anschließend bestimmten die Wissenschaftler die Menge einer Substanz namens MDA in Blut und Urin der Probanden. Sie ist ein Maß dafür, wie viel Fett während des Stoffwechsels durch aggressive Teilchen wie etwa die sogenannten freien Radikale oxidiert und damit zerstört wird und gilt als schädlich für das Gefäßsystem.

Das reichhaltige Essen ließ den MDA-Spiegel im Blut auf fast das Fünffache ansteigen, entdeckten die Forscher. Dreiviertel davon konnte jedoch durch die zusätzliche Verwendung von Rotweinextrakt und Wein in Mahlzeit B aufgefangen werden. Bei Mahlzeit C blieb der Anstieg sogar vollständig aus. Verantwortlich dafür sind nach Ansicht der Wissenschaftler die sogenannten Polyphenole im Wein, sekundäre Pflanzenstoffe, die freie Radikale abfangen und so die negativen Begleiterscheinungen des Fettstoffwechsels verhindern können.

Damit sei zum ersten Mal gezeigt worden, dass Polyphenole das Auftauchen schädlicher Nahrungsmittelrückstände im Blut verhindern können, so Studienleiter Kanner. In Zukunft könnten fettreiche Nahrungsmittel daher standardmäßig mit Polyphenolen angereichert werden, um das Risiko für Arteriosklerose und andere Gefäßerkrankungen auch ohne eine Ernährungsumstellung zu senken.

Joseph Kanner (Agricultural Research Organisation of Israel, Bet Dagan) et al: FASEB Journal, DOI: 10.1096/fj.07-9041com

wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel


Inhalt abgleichen


by Dr. Radut