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Pferde

Pferde haben nur wenige Stammväter

Meldung vom Donnerstag, 4. April 2013 - Es gibt Forschungsgebiete wie Medizin, die sind bekannt - und dann gibt es solche, von denen kaum jemand weiß, dass es sie gibt - Pferdegenetik zum Beispiel.

Damit beschäftigen sich Wissenschaftler an der Veterinärmedizinischen Uni in Wien. Sie haben sich angeguckt, welche Verwandtschaftslinien es bei Pferden gibt.

Bei Stuten ist das schon länger möglich. Sie vererben ihre DNA, wie alle weiblichen Säugetiere, über die Mitochondrien. Das sind die Energieproduzenten der Zellen. Und dort zeigen sich große Unterschiede, je nach Herkunft des Pferdes.

Bei Hengsten aber wurden bislang keine männlichen Abstammungslinien erkannt, weil sich die Y-Chromosomen stark ähnelten. Jetzt ist es den Forschern aber doch gelungen, fünf Regionen auszumachen, in denen sich Unterschiede zeigen. Dabei kam heraus: Es gibt sechs grobe Linien im Pferde-Stammbaum. Englische Vollblutpferde, Isländer oder Shetlandponys zum Beispiel haben jeweils ihre eigene DNA.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Pferde hatten schon vor tausenden Jahren gepunktetes Fell

Meldung vom Dienstag, 8. November 2011 - In vielen Höhlen finden sich alte Malereien von unseren Vorfahren - unter anderem von gepunkteten Pferden. Ein internationales Forscherteam mit deutscher Beteiligung hat nun herausgefunden: Die Menschen haben damals gemalt, was sie auch tatsächlich gesehen haben - nämlich gepunktete Pferde. Denn wie die Biologen in der Fachzeitschrift "PNAS" schreiben, hat es Pferde mit geflecktem Fell schon damals gegeben. Bisher wurde angenommen, dass die Steinzeitmenschen dabei ihrer Fantasie folgten, denn Biologen gingen davon aus, dass es bei Wildpferden nur schwarzes oder braunes Fell gegeben hat.

Für die Studie analysierten die Forscher Erbmaterial aus 31 fossilen Wildpferdknochen. Die Überreste stammten zum Teil aus der mehr als 12.000 Jahre zurückliegenden Ära der letzten Eiszeiten.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Przewalski-Pferde noch weniger mit heutigem Hauspferd verwandt als gedacht

Meldung vom Donnerstag, 8. September 2011 - Das Przewalski-Pferd ist die einzige Unterart des Wildpferdes, die bis heute überlebt hat. Nun haben Forscher der US-amerikanischen "Penn State"- Universität herausgefunden, dass die gedrungenen Tiere mit dem weißen Maul weit weniger mit dem heutigen Hauspferd verwandt sind als bisher gedacht.

Mit Hilfe von Genom-Untersuchungen fanden die Wissenschaftler außerdem heraus, dass sich die beiden Arten früher getrennt haben als angenommen. Bislang ging man davon aus, dass die Linien von Wild- und Hauspferden vor höchstens 10.000 Jahren auseinandergingen. Den neuen Untersuchungen zufolge entwickelten sie sich bereits vor 160.000 Jahren in verschiedene Richtungen.

Das Przewalski-Pferd ist nach seinem Entdecker benannt, dem russischen Expeditionsreisenden Nikolai Michailowitsch Przewalski. In den späten 50er Jahren existierten nur noch 12 Exemplare des Przewalski-Pferdes in freier Wildbahn. Mittlerweile sind es rund 2.000, vor allem in China und der Mongolei.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Pferde erkennen ihre Konkurrenz am Mist

Meldung vom Mittwoch, 2. März 2011 - Manche Pferde können sich nicht riechen. Sie mögen einander nicht und verhalten sich agressiv zueinander. Erkennen können die Pferde ihre Konkurrenten und Feinde anhand des Geruchs ihrer Exkremente. Im Experiment ließen Forscher der Universität Regensburg Pferde am Kot anderer Artgenossen riechen. Dabei zeigte sich, dass die Pferde einzelne Tiere, die eigene Gruppe und auch Konkurrenten anhand des Kots identifizieren können. Pferde haben einen sehr guten Geruchssinn. Sie können mit einem Atmenzug große Mengen Luft inhalieren. Die Nasenlöcher sind zudem voneinander getrennt und zeigen in verschiedene Richtungen. Pferde leben natürlicherweise in relativ stabilen Verbänden von bis zu 25 Tieren. Innerhalb der eigenen Gruppe gibt es mitunter ein komplexes Sozialsystem. Daher ist es für die Tiere wichtig, die einzelnen Mitglieder ihrer Gruppe identifizieren zu können.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Der wahre Wert des Pferdes

Meldung vom 27.12.2007 - Studie zeigt: Die teuersten vererben nicht die besten Gene

Hohe Deckgebühren für einen Hengst sind kein Zeichen für gute Rennpferdgene. Das schließen britische Forscher aus einer Studie, in der sie die Deckgebühren für mehrere Hengste mit den Preisgeldern der jeweiligen Nachkommen verglichen. Wer als Rennpferdezüchter für viel Geld seine Stute von einem Hengst decken lässt, kann deshalb nicht unbedingt damit rechnen, besonders erfolgreiche Nachkommen zu züchten, folgern die Wissenschaftler.

Die Forscher sammelten Daten von 554 Hengsten und schauten, wie viel Geld Züchter bezahlen mussten, damit sich ihre Stuten mit diesen Hengsten paaren durften. Diese Beträge verglichen die Wissenschaftler mit der Höhe der Preisgelder, die die Hengste im Laufe ihres Rennpferdelebens gewonnen hatten.

Demnach kann der Rennerfolg eines Hengstes zwar auf seine Nachkommen vererbt werden: Die Hengste, die im Laufe ihres Lebens die meisten Preisgelder gewannen, hatten im Durchschnitt auch die erfolgreichsten Nachkommen. Die Höhe der Deckgebühr, die für einen Hengst verlangt wurde, war dabei jedoch kein Maß für den Rennerfolg und die guten Gene des Tieres, erklären die Forscher.

In der Evolution versuchen weibliche Tiere sich stets mit den Männchen zu paaren, die die besten Gene vererben können, so die Wissenschaftler. Diese Auswahl wird in der Pferdezucht aber nicht von den Stuten, sondern stellvertretend von den Pferdezüchtern übernommen. Sich dabei auf die Höhe der Deckgebühr zu verlassen, ist nicht ratsam, konnten Wilson und Rambaut zeigen. Den Erfolg eines Rennpferdes bestimmen jedoch weniger als zehn Prozent seine Gene, erklären die Wissenschaftler. Einen viel größeren Einfluss auf die Rennleistung hätten das Training, zufällige Verletzungen und auch der Reiter des Pferdes.

Alastair Wilson und Andrew Rambaut: Biology Letters, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1098/rsbl.2007.0588

wissenschaft.de – Anja Basters
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