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Cortisol

Babys und Hormone: Cortisol-Spiegel anders als bei Erwachsenen

Meldung vom Freitag, 2. Dezember 2011 - Unter den Hormonen ist Cortisol der Alleskönner. - Es versetzt den Körper bei Stress in Alarmbereitschaft, unterdrückt das Immunsystem und regelt den Energiehaushalt - bei Erwachsenen.

Bei Babys wirkt das Hormon aber anscheinend ganz anders. Das berichten unter anderem Forscher der US-Universität Georgia im Fachmagazin "Developmental Psychobiology". Speziell haben sie die Ausschüttung von Cortisol nach dem Aufwachen untersucht. Bei Erwachsenen steigt der Cortisol-Spiegel dann an, um den Körper auf mögliche Gefahren vorzubereiten. Bei den rund 30 untersuchten Kindern bis eineinhalb Jahren veränderten sich die Werte dagegen überhaupt nicht. Stattdessen stellte sich heraus, dass der Cortisol-Spiegel der Kinder tagsüber dem den der Mütter ähnelte.

Die Wissenschaftler schreiben, die Wirkung des Hormons bei Babys könne für deren Umgang mit Stress im späteren Leben wichtig sein.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Schichtarbeit erhöht Stresshormon Cortisol

Meldung vom Freitag, 7. Oktober 2011 - Dass Schichtarbeit nicht gesund ist, spürt jeder, der stark wechselnde Arbeitszeiten hat. Warum das so ist, haben nun niederländische Forscher untersucht. Sie stellten anhand von Haarproben fest: Schichtarbeiter haben einen höheren Cortisol-Spiegel. Ein dauerhafter Überschuss des Stresshormons steigert früheren Studien zufolge das Risiko für Bluthochdruck, Diabetes oder Gefäßkrankheiten.

Cortisol hat Einfluss auf den Stoffwechsel und ist in einer bestimmten Dosis lebensnotwendig. Das Hormon wird in höheren Mengen vor allem bei starker Belastung ausgeschüttet. Es setzt Energiereserven frei und bereitete den Körper früher zum Beispiel auf die Flucht oder einen Kampf vor.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Temperament und Cortisolspiegel von Kindern hängen zusammen

Meldung vom Freitag, 8. Juli 2011 - Friedlich wie eine Taube oder eher aggressiv wie ein Falke? Wie Kinder auf Stress reagieren, hängt offenbar mit ihrem Hormonhaushalt zusammen. Das ist das Ergebnis einer Studie von US-amerikanischen Forschern. Die Wissenschaftler untersuchten Kleinkinder aus vergleichsweise konfliktreichen Familien. Im Versuch bekamen die Kinder einen Streit ihrer Eltern am Telefon mit.

Im Ergebnis fanden die Forscher, dass sich die Kinder klar in zwei Gruppen aufteilen ließen. Taubentypen - also zurückhaltende Kinder - reagierten mit einem erhöhten Cortisol-Spiegel. Die Forscher vermuten, dass sie deshalb auf Stress empfindlicher reagierten. Dominantere Kinder, also Falkentypen, dagegen hatten in der gleichen Situation eine niedrigere Cortisolproduktion. Nach Meinung der Forscher nehmen sie Stress deshalb weniger stark wahr.

Langfristig hätten friedfertigere Kinder ein höheres Risiko an einer Depression zu erkranken, die aggressiveren Kinder zeigten häufig Aufmerksamkeitsdezifite und Hyperaktivität.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Höhenangst lässt sich mit Stresshormon senken

Meldung vom Mittwoch, 30. März 2011 - Gute Aussichten für alle Menschen mit Höhenangst: Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Basel kommt zu dem Ergebnis, dass das Stresshormon Cortisol die Behandlung per Konfrontationstherapie maßgeblich unterstützt. Vierzig Personen mit dieser Phobie wurden, wie bei dieser Form der Behandlung üblich, ihren Angst auslösenden Situationen ausgesetzt. Dabei bekam die Hälfte der Probanden vor der Therapie das Hormon verbreicht, die andere nicht. Als man alle Versuchsteilnehmer in verschiedenen Zeitabständen danach virtuellen Paniksituationen aussetzte zeigte sich: Diejenigen, die das Hormon bekommen hatten, konnten ihre Angst deutlich besser überwinden als die Vergleichsgruppe.

Die Wissenschaftler vermuten, dass Cortisol die Lernprozesse während der Konfrontationstherapie unterstützt.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Frühe Fremdbetreuung ist für Kinder schädlich

Meldung vom 26.12.2007 - Deutsche Psychoanalytiker warnen in einem Memorandum vor innerseelischen Katastrophen: Ganztägige Trennungen von den Eltern stellen extreme psychische Belastungen für die Kinder dar. Je länger die Fremdbetreuung, desto höhere Werte des Stresshormons Cortisol seien bei den Kindern nachweisbar.

Ein „Memorandum“ der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV) gießt Öl ins Feuer der Debatte über frühkindliche Fremdbetreuung. In den ersten drei Lebensjahren seien Kinder „ganz besonders auf eine schützende und stabile Umgebung angewiesen“. Die Analytiker berufen sich auf „Tiefenwirkungen und Langzeitfolgen von kindlichen Entwicklungsbedingungen“, denen sie in Forschung und Praxis begegnen.

Die DPV-Vorsitzende Gertraud Schlesinger-Kipp sagte WELT ONLINE, sie habe in ihrer Kasseler Praxis vor allem mit Älteren zu tun, die während des Krieges „chaotische Betreuungsverhältnisse“ durchlebten: „Sie wurden zu Großeltern oder ins Heim gegeben und wussten meist nicht, warum. Wir stellen fest, dass das gerade im Alter zu enormen Verunsicherungen gegenüber sich selbst führt.“

Generell gebe es nur wenig Forschung zu kindlicher Fremdbetreuung in Deutschland. Sie selbst sei gespannt auf die Ergebnisse einer laufenden Studie, die das Frankfurter Sigmund-Freud-Institut 2008 präsentieren will. Es handelt sich um eine Untersuchung zu jungen ostdeutschen Erwachsenen mit Krippenerfahrung. „Generell gilt: Trennungserfahrungen in sehr frühem Alter werden im Körper gespeichert. Sie tauchen in späteren Situationen als Ängste wieder auf“, so Schlesinger-Kipp.

Ein Kind entwickle erst langsam die Fähigkeit, die Abwesenheit der Eltern innerseelisch zu verkraften, heißt es in dem Memorandum. Plötzliche oder zu lange Trennungen von den Eltern bedeuten in der frühen Kindheit einen „bedrohlichen Verlust der Lebenssicherheit, auch weil Sprach- und Zeitverständnis des Kindes noch nicht weit genug entwickelt sind, um Verwirrung oder Angst mit Erklärungen zu mildern“. Langsame Übergänge seien daher oberste Bedingung.

Tagesmuttermodell gilt als besonders konfliktreich
Weil ein Kind sich immer an eine Betreuerin oder „Übergangsmutter“ binde, bedeute jeder Krippenwechsel oder Wechsel der Tagesmutter einen Bindungsverlust für das Kind. Besonders schwerwiegend sei dies, wenn das Kind in seiner Trauer nicht von den Eltern unterstützt oder bestätigt werde. Das „Tagesmuttermodell“, von dem man sich generell mehr Individualität bei der Betreuung erhofft, sei hier „besonders konfliktreich“, heißt es in dem Memorandum. Denn häufig auftretende Spannungen zwischen Mutter und Tagesmutter und eine damit verbundene „Auswechslung“ der Tagesmutter stürzen das Kind in die Krise. „Das Kind, das diesen Verlust primärer Ersatzbemutterung hinnehmen muss, wird nicht gefragt werden. Es wird trauern, aber die Trauer wird von der Mutter schwerlich begleitet werden können, denn sie sieht keinen Trauerbedarf“, sagt die Hamburger Psychologin und Psychoanalytikerin Ann-Kathrin Scheerer. „Die Trauer um den Verlust der Kinderfrau bleibt als Spur der Entfremdung zwischen Mutter und Kind erhalten.“

Scheerer sieht ein weiteres Problem in der Betreuung durch Tagesmütter oder Kinderfrauen: die täglichen Wechsel zwischen der einen und der anderen „Mutter“: „Die frühe Aufspaltung des Bemutterungsangebots kann zu einer bleibenden Aufspaltung des inneren Beziehungserlebens führen.“ In der psychoanalytischen Therapie erlebe man das oft als „verdrängtes oder bagatellisiertes Fremdbetreuungsschicksal“.

Die Psychoanalytiker wünschen sich für den Beruf der Tagesmutter eine „Professionalisierung mit guter Ausbildung und berufsbegleitender Supervision“. Auch mache es entwicklungspsychologisch einen bedeutsamen Unterschied, ob ein Kind mit einem Jahr, mit anderthalb oder zwei Jahren außerfamiliär betreut und wie viele Stunden täglich sie in Anspruch genommen werde.

Je länger die tägliche Betreuung getrennt von den Eltern erfolge, desto höhere Werte des Stresshormons Cortisol seien im kindlichen Organismus nachweisbar. Das erkläre den Zusammenhang zwischen ganztägiger außerfamiliärer Betreuung und späterem aggressivem Verhalten in der Schule. Um „Traumatisierungen“ zu verhindern, fordern die Analytiker, analog zur Schulreife für jedes Kind individuell die „Krippenreife“ zu beurteilen.

Zur Originalnachricht auf welt.de - Von Birgitta vom Lehn



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by Dr. Radut