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Ernährung

Zwei von drei deutschen Männern sind zu dick

Meldung vom 30.01.2008 - Jetzt ist es amtlich: Zwei Drittel aller Männer und mehr als die Hälfte aller Frauen in Deutschland sind übergewichtig. Das hat die erste gesamtdeutsche Verzehrsstudie enthüllt, die Bundesverbraucherminister Horst Seehofer am Mittwoch in Berlin vorstellte. Danach ist jeder fünfte Bundesbürger sogar fettleibig (adipös) und damit gefährdet, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes zu erkranken.

Seehofer erklärte, trotz dieser alarmierenden Zahlen seien sich die Bundesbürger nicht bewusst, welche Gefahren falsche Ernährung mit sich bringe. Das Risiko von Gammelfleisch, Hormonen und Pestiziden werde viel höher eingeschätzt. Das anerkanntermaßen größte Risiko für die eigene Gesundheit, nämlich zu viel und zu einseitig zu essen, nehme nur Rang vier im Bewusstsein der Befragten ein.

Besserverdiener essen besser

Bildung und Wissen wirken sich laut Studie auch auf das Ernährungsverhalten aus. So seien 70 Prozent der Befragten mit Hauptschlussabschluss übergewichtig gewesen, erklärte Seehofer. In der Gruppe der Teilnehmer mit Abitur oder Fachhochschulabschluss waren es dagegen nur rund 50 Prozent. Außerdem sinke mit steigendem Pro-Kopf-Einkommen der Anteil der Fettleibigen.

Auch das Bundeskabinett beschäftigte sich mit den Ergebnissen der Studie. Seehofer sagte, die Bundesregierung wolle die Prävention verstärken und sich für eine bessere Lebensmittelkennzeichnung einsetzen. Es gehe darum, den Menschen zu helfen statt sie zu bevormunden: „Ein geändertes Verhalten erreichen sie nicht durch eine Olympiade der Verbote.“

Für die Studie wurden zwischen November 2005 und Januar 2007 fast 20.000 Menschen zwischen 14 und 80 Jahren zu ihrem Lebensmittelverzehr befragt. Erhoben wurden Daten wie Ernährungswissen, Einkaufsverhalten und Kochfertigkeit. Parallel wurden Körpergröße und -gewicht sowie Angaben zur körperlichen Aktivität ermittelt. Vor 20 Jahren hatte es schon einmal eine nationale Verzehrsstudie gegeben. Damals wurden aber nur Menschen in Westdeutschland befragt.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie

  • In Hamburg und Bremen leben die wenigsten Übergewichtigen
  • Experten machen dafür die Sozialstruktur und die Einkommenssituation verantwortlich. Den höchsten Anteil an dicken oder adipösen Menschen hat Schleswig-Holstein.
  • Je höher der Schulabschluss ist, desto geringer der Körpermassenindex (BMI).
  • Mit steigenden Pro-Kopf-Einkommen sinkt dieser Index.
  • Adipositas ist vor allem ein Problem der unteren Schichten. Dort sind laut Studie 35 Prozent der Frauen fettleibig, in der so genannten Oberschicht nur noch zehn Prozent.
  • Ledige Männer und Frauen sind zu einem größeren Anteil normalgewichtig als verheiratete, geschiedene oder verwitwete Personen.
  • Männer mit Partnerin neigen viel häufiger (73 Prozent) zu Übergewicht als wenn sie alleine leben (51 Prozent).
  • Verheirate Frauen haben deutlich öfter Übergewicht (73 Prozent) als alleinlebende (51 Prozent).
  • Etwa drei Viertel der Jungen (75,7 Prozent) und Mädchen (77,2 Prozent) im Alter von 17 bis 17 Jahren sind normalgewichtig. Übergewichtig oder adipös sind 18,1 Prozent der Jungen und 16,4 Prozent der Mädchen.


Klarere Etikette gefordert

In Brüssel wurde ein EU-Plan vorgestellt. Danach sollen die wesentlichen Informationen in klarer und lesbarer Form aus der Etikettierung hervorgehen. So sollen detaillierte Angaben über Zucker-, Salz- und Fettgehalt auf der Vorderseite abgepackter Lebensmittel gedruckt werden. Der Nahrungsmittelindustrie geht dies allerdings schon zu weit.

Kritik am Vorgehen der EU und der Bundesregierung übten die Grünen und die Verbraucherschutzorganisation Foodwatch. Komplizierte Leitfäden für Lebensmitteletiketten seien Mogelpackungen und würden nicht weiterhelfen, erklärte die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Bärbel Höhn. Eine einfache Kennzeichnung nach englischem Vorbild mit Aufklebern in den verschiedenen Ampelfarben sei viel leichter zu verstehen.

Auch Foodwatch-Chef Thilo Bode sprach sich für eine solche Ampel-Kennzeichnung aus. Dann bekämen die Kunden mit einem roten Punkt sofort leicht verständlich signalisiert, dass etwa viel Zucker in einem Produkt enthalten sei, sagte er der „Westdeutschen Allgemeinen Zeitung“.

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Olivenöl ist vielleicht doch nicht so gesund

Meldung vom 23.01.2008 - "Olivenöl ist gesund", hat der Verbraucher mühsam gelernt. Jetzt könnte es sein, dass er diese Weisheit wieder vergessen muss: Das Öl könnte sogar die Verkalkung der Arterien befördern, statt sie – wie bislang behauptet – zu hemmen. Was noch mit letzter Sicherheit zu beweisen wäre.

Olivenöl ist möglicherweise doch nicht so gesund wie bislang vermutet. Zwei deutsche Wissenschaftler warnten, Olivenöl könne die Entwicklung einer Arterienverkalkung sogar fördern und nicht – wie allgemein angenommen – hemmen. „Die landläufige Meinung, dass Olivenöl gesund ist, muss wohl revidiert werden“, sagte der Marburger Forscher Josef Krieglstein, der die Versuche zusammen mit der Professorin Susanne Klumpp vom Institut für Pharmazeutische und Medizinische Chemie der Universität Münster durchgeführt hatte.

Die Wissenschaftler stützen sich bei ihrer Behauptung auf Laborversuche. Demnach machen einfach ungesättigte Fettsäuren wie die Ölsäure aus Olivenöl die Gefäßwand durchlässiger für Fettpartikel und weiße Blutkörperchen, die ursächlich für eine Arteriosklerose sind. Versuche mit Meerschweinchen, die mit einer ölsäurereichen Diät gefüttert wurden, führten außerdem zu einer Häufung von Schädigungen der Herzmuskelzellen.

„Sicher muss vor einer endgültigen Aussage die Wirkung von Olivenöl beim Menschen geprüft werden. Aber schon jetzt darf man berechtigte Zweifel an den so einseitig gepriesenen Vorteilen von Olivenöl haben“, sagte Krieglstein.

Zwar lasse sich ein Zusammenhang zwischen mediterraner Kost und geringer Herzinfarktrate statistisch eindeutig nachweisen, doch zur mediterranen Kost gehörten viele verschiedene Komponenten. Dass es ausgerechnet das Olivenöl sei, das so gesundheitsfördernd wirke, sei niemals nachgewiesen worden, ergänzten die Forscher.

Die Wissenschaftler raten deshalb zu einer ausbalancierten Ernährung, bei der flüssige Fette wie Olivenöl mit festen Fetten wie Butter ergänzt werden.

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Jeder fünfte Deutsche hat eine Fettleber

Meldung vom 18.01.2008 - Studie: Greifswalder Forscher haben Daten von Tausenden Probanden ausgewertet. Ergebnis: Längst sind nicht mehr nur Alkoholiker von Beschwerden an dem Organ betroffen. Symptome sind ein leichtes Druckgefühl bis zu starken Schmerzen im rechten Oberbauch. Einzige Heilmethode ist Maßhalten.

Jeder fünfte Erwachsene leidet laut einer Studie in Vorpommern unter einer Fettleber und hat damit ein höheres Risiko für Diabetes und Herzinfarkte. Bei den betroffenen Testpersonen wurden häufig Gefäßverkalkungen der Halsschlagader festgestellt, wie Forscher der Universität Greifswald über ihre Untersuchung mit Daten von insgesamt 4.000 Probanden berichteten.

Bei einer Verfettung der Leber kommt es zur Einlagerung von so genannten Neutralfetten in die Leberzellen. Dazu kommt es, wenn die Produktion oder die Zufuhr von Fetten deren Abbau überschreitet. Risikofaktoren einer Fettleber sind der Mitteilung zufolge Übergewicht, falsche Ernährung und übermäßiger Alkoholkonsum.

Die Wissenschaftler forderten zur Verhinderung der möglicherweise ernsthaften Folgeerkrankungen, bei Risikopatienten häufiger Ultraschalluntersuchungen einzusetzen.

Die einzig anerkannte Behandlung einer Fettleber besteht in einer deutlichen Reduzierung der Risikofaktoren und damit einer Umstellung der Ernährungs- und Lebensweise: gesunde Ernährung, mäßiger Alkoholkonsum und viel körperliche Bewegung.

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Unterernährung an jedem dritten Kindstod schuld

Meldung vom 17.01.2008 - Mehr als drei Millionen Kinder sterben jedes Jahr noch vor ihrem fünften Geburtstag an den Folgen von Unterernährung. Dabei ließe sich ein Viertel aller Todesfälle von Kindern in armen Gemeinden mit verfügbaren Maßnahmen verhindern.

Damit ist Mangelernährung weltweit für mehr als ein Drittel aller Todesfälle in dieser Altersgruppe verantwortlich, heißt es in einer Untersuchung, die das britische Medizinjournal „The Lancet“ vorgestellt hat. 80 Prozent aller unterernährten Kinder lebten in nur 20 Ländern, vor allem in Afrika und Asien, betonte „Lancet“-Chefredakteur Richard Horton. Rund ein Viertel aller Todesfälle von Kindern in armen Gemeinden ließe sich einer weiteren Untersuchung zufolge mit verfügbaren Maßnahmen verhindern.

Besonders betroffen seien Birma, Uganda, Indien, China und Südafrika, betonte Horton. Den größten Erfolg hätten Hilfen in der Zeit von der Schwangerschaft der Mutter bis zum zweiten Geburtstag des Kindes. „Nach einem Alter von zwei Jahren hat Unterernährung einen unabänderlichen Schaden für die künftige Entwicklung angerichtet.“

Mangel schon im Mutterleib

Allein 1,4 Millionen Kinder sterben jedes Jahr, weil sie nicht ausreichend gestillt werden können, heißt es in einer Studie von Wissenschaftlern um Robert Black von der Johns Hopkins School of Public Health in Baltimore. Entwicklungsstörungen durch Mangelernährung im Mutterleib, Auszehrung und Unterentwicklung seien zusammen für mehr als 2 Millionen Todesfälle verantwortlich. Darüber hinaus habe die Unterernährung von Kindern und ihren Müttern auch für Überlebende gravierende Gesundheitsfolgen.

Einfache Maßnahmen wie Stillberatung und Vitamin-A-Präparate könnten in den 36 am schlimmsten von Unterernährung betroffenen Ländern ein Viertel aller Todesfälle bei Kindern verhindern, schreiben Mediziner um Zulfiqar Bhutta von der pakistanischen Aga-Khan-Universität in Karachi in einer weiteren „Lancet“-Studie.

Allein mit solchen Ernährungshilfen sei das Problem allerdings nicht in den Griff zu bekommen. „Obwohl verfügbare Maßnahmen auf kurze Sicht die Situation eindeutig verbessern können, sind zur Eliminierung körperlicher Unterentwicklung langfristige Investitionen nötig.“ So müssten vor allem Frauen als „volle Mitglieder der Gesellschaft“ anerkannt werden und Zugang zu Bildung und Wirtschaft bekommen.

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Unterernährung an jedem dritten Kindstod schuld

Meldung vom 17.01.2008 - Mehr als drei Millionen Kinder sterben jedes Jahr noch vor ihrem fünften Geburtstag an den Folgen von Unterernährung. Dabei ließe sich ein Viertel aller Todesfälle von Kindern in armen Gemeinden mit verfügbaren Maßnahmen verhindern.

Damit ist Mangelernährung weltweit für mehr als ein Drittel aller Todesfälle in dieser Altersgruppe verantwortlich, heißt es in einer Untersuchung, die das britische Medizinjournal „The Lancet“ vorgestellt hat. 80 Prozent aller unterernährten Kinder lebten in nur 20 Ländern, vor allem in Afrika und Asien, betonte „Lancet“-Chefredakteur Richard Horton. Rund ein Viertel aller Todesfälle von Kindern in armen Gemeinden ließe sich einer weiteren Untersuchung zufolge mit verfügbaren Maßnahmen verhindern.

Besonders betroffen seien Birma, Uganda, Indien, China und Südafrika, betonte Horton. Den größten Erfolg hätten Hilfen in der Zeit von der Schwangerschaft der Mutter bis zum zweiten Geburtstag des Kindes. „Nach einem Alter von zwei Jahren hat Unterernährung einen unabänderlichen Schaden für die künftige Entwicklung angerichtet.“

Mangel schon im Mutterleib

Allein 1,4 Millionen Kinder sterben jedes Jahr, weil sie nicht ausreichend gestillt werden können, heißt es in einer Studie von Wissenschaftlern um Robert Black von der Johns Hopkins School of Public Health in Baltimore. Entwicklungsstörungen durch Mangelernährung im Mutterleib, Auszehrung und Unterentwicklung seien zusammen für mehr als 2 Millionen Todesfälle verantwortlich. Darüber hinaus habe die Unterernährung von Kindern und ihren Müttern auch für Überlebende gravierende Gesundheitsfolgen.

Einfache Maßnahmen wie Stillberatung und Vitamin-A-Präparate könnten in den 36 am schlimmsten von Unterernährung betroffenen Ländern ein Viertel aller Todesfälle bei Kindern verhindern, schreiben Mediziner um Zulfiqar Bhutta von der pakistanischen Aga-Khan-Universität in Karachi in einer weiteren „Lancet“-Studie.

Allein mit solchen Ernährungshilfen sei das Problem allerdings nicht in den Griff zu bekommen. „Obwohl verfügbare Maßnahmen auf kurze Sicht die Situation eindeutig verbessern können, sind zur Eliminierung körperlicher Unterentwicklung langfristige Investitionen nötig.“ So müssten vor allem Frauen als „volle Mitglieder der Gesellschaft“ anerkannt werden und Zugang zu Bildung und Wirtschaft bekommen.

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by Dr. Radut