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Wal

Forscher: Wal-Fäkalien halten die Nahrungskette in Gang

Meldung vom Donnerstag, 14. Oktober 2010 - Walfang ist international umstritten. Naturschützer argumentieren, das Töten der Tiere sei grausam, Walpopulationen bedroht und das Fleisch der Meeressäuger ohnehin voller Schadstoffe. Walfang-Befürworter sagen unter anderem, die Tiere machten Fischern Konkurrenz, denn auch einige Wal-Arten ernährten sich von kleinen Fischen. Diesem Argument rücken US-amerikanische Forscher mit den Ergebnissen ihrer Studie zu Leibe. Sie schreiben in einem Fachmagazin, Wale trügen sogar dazu bei, Fischpopulationen zu vergrößern: mit ihren Ausscheidungen. Das kommt so: Wal-Fäkalien enthalten große Mengen Stickstoff - einen entscheidenden Faktor für die Entwicklung von Phytoplankton; diese Algen dienten wiederum Zooplankton als Nahrung. Darunter versteht man - meist kleine - Tiere, die sich im Wasser treiben lassen. Sie sind Nahrungsgrundlage für viele Fische - und auch Wale. Den Forschern zufolge ist dieser Effekt nicht zu vernachlässigen: Berechnungen hätten ergeben, dass der durch Wal-Ausscheidungen freigesetzte Stickstoff im Golf von Maine ein größeres Nährstoff-Plus bedeutet als das Meeresgebiet durch alle Zuflüsse insgesamt erhält.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Kleinste Walpopulation der Welt weiter geschrumpft

Meldung vom Mittwoch, 30. Juni 2010 - Es gibt noch zwischen 29 und 31 lebende Exemplare. Das ist die traurige Bilanz einer Zählung, die das Wissenschaftliche Fischerei-Zentrum Alaska an ostpazifischen Nordkapern durchgeführt hat. Die Wissenschaftler hatten die Wale gefangen, markiert und dann wieder freigelassen. Zudem nutzte das Team Aufnahmen von Schiffen und aus der Luft. Die ostpazifischen Nordkapern sind die kleinste Walpopulation der Welt. Bis in die 60er Jahre war die Art durch den Walfang extrem dezimiert worden. Heute ist der Schiffsverkehr eine der größten Bedrohungen für die Tiere. Früher gab es zehntausende der Meeressäuger im Pazifik.

Quelle: DRadio Wissen

Wie der Vorfahr der Wale aussah

Meldung vom 20.12.2007 - Die Meeressäuger stammen von hirschähnlichen Paarhufern ab

Paläontologen haben den letzten vierbeinigen Vorfahren der Wale entdeckt: Der Paarhufer namens Indohyus lebte vor 48 Millionen Jahren und hatte nur etwa die Größe eines Fuchses, ähnelte jedoch in der Gestalt heutigen Hirschen. Er lebte anders als bisher angenommen schon teilweise im Wasser, berichten die Forscher um Hans Thewissen.

Schon seit Darwin sind sich Wissenschaftler einig, dass Wale von Landsäugern abstammen, die ins Wasser gingen. Oft wurde in diesem Zusammenhang ein fleischfressender Säuger vermutet, der seine Nahrung auf Meeresfische ausweitete. Eine ganze Reihe von Fossilien belegten bereits die Zwischenschritte auf dem Weg vom Land ins Wasser, allerdings war bisher die Identität des Landvorfahrs unbekannt. Die Wissenschafter fanden nun in Indien den 48 Millionen Jahre alten Beweis: Die Fossilien von Indohyus weisen wichtige Schlüsselmerkmale im Schädel und am Ohr auf, mit denen die Forscher ihn als nächsten Verwandten der Wale identifizieren konnten.

Eine genauere Untersuchung der Knochenstruktur lieferte weitere wichtige Hinweise. So war die äußerste Schicht der Knochen stark verdickt – ein Phänomen, das Osteosklerose genannt wird und durch zusätzliches Gewicht das Gehen auf dem Boden erleichtert. Solche Strukturen sind auch bei anderen watenden Tieren wie dem heute lebenden Flusspferd oder anderen Meeressäugern bekannt. Das Tier muss sich also schon teilweise im Wasser aufgehalten und nicht eine rein terrestrische Lebensweise gehabt haben, wie bislang angenommen wurde. Das bestätigen auch Zahnanalysen des Fossils, die Ähnlichkeiten zu teilweise im Wasser lebenden Tieren zeigen.

Zwar mag die Vorstellung eines unter Wasser lebenden Miniaturhirsches skurril klingen, erklären die Forscher. Aber auch moderne Paarhufer zeigen eine solche Lebensweise: Das in Afrika lebende Hirschferkel rettet sich beispielsweise bei drohender Gefahr ins Wasser und läuft unter Wasser auf dem Boden weiter.

Hans Thewissen (Northeastern Ohio Universities College of Medicine, Rootstown) et al.: Nature, Band 450, S. 1190

wissenschaft.de – Christina Taraschewski

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by Dr. Radut