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Angst

Angst sollte als hilfreich angesehen werden

Meldung vom Donnerstag, 11. April 2013 - Herzklopfen, schwitzende Hände und ein Hitzegefühl: Lampenfieber ist unangenehm.

Psychologen aus den USA berichten, dass es hilfreich ist, wenn man diese Gefühle nicht als schlecht, sondern stattdessen als gut ansieht. Sie teilten 69 Personen in zwei Gruppen ein und ließen sie Vorträge vor Fremden halten. Der einen Gruppe erzählten sie, dass Lampenfieber gut ist - es lässt nämlich das Blut schneller fließen und das Hirn kann bessere Leistungen bringen. Die andere Gruppe erhielt keine Informationen. Nach dem Vortrag stellte sich heraus: die informierten Testpersonen hatten das Gefühl, den Stress besser gemeistert zu haben. Eine Untersuchung ergab außerdem, dass der Blutfluss dieser Testpersonen während des Vortrags besser war.

Die Forscher meinen, Menschen müssten Stress und Angst positiver betrachten. Dann würden Stresssituationen weniger bedrohlich wahrgenommen.

Die Studie ist im Fachblatt "Clinical Psychological Science" erschienen.

Quelle: DRadio Wissen

Wissenschaftler lokalisieren den Drahtzieher der Angst im Gehirn

Meldung vom Freitag, 11. Februar 2011 - Woher kommt die Angst? Diese Frage haben Neurologen jetzt im Fachmagazin "Neuron" beantwortet. Im Gehirn konkurriert demnach ein Schaltkreis für Angst und Flucht mit einem anderen zur Unterdrückung von Furcht. Je nachdem, welche der beiden Funktionen bei einem Menschen die Oberhand habe, entstehe ein ängstlicher oder ein furchtloser Charakter. Um das herauszufinden, haben die Wissenschhaftler auf einem Bildschirm Angst-Situationen simuliert. Dabei scannten sie das Gehirn der Probanden mit Magnetresonanztherapie, um die Aktivität in bestimmten Hirnbereichen zu erfassen. Gleichzeitig gaben Messungen über den Hautwiderstand Informationen darüber, wie ausgeprägt die Angstreaktionen waren. Die Wissenschaftler glauben nun, dass mit Hilfe ihrer Ergebnisse in Zukunft Therapien für Menschen entwickelt werden können, die unter Angststörungen leiden.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Ängste sind Forschern zufolge angeboren

Meldung vom Montag, 11. Oktober 2010 - Die Angst liegt bereits in der Wiege. Das behauptet ein US-amerikanischer Forscher auf der Internetseite "spiegel online". Demnach sei die Veranlagung zur Ängstlichkeit angeboren. Eine bestimmte chemische Zusammensetzung im Gehirn sei dafür verantwortlich. Hunderte Babys hatte das Forscherteam über Jahrzehnte hinweg regelmäßig untersucht. Das angeborene Naturell blieb demnach über die Jahre hinweg konstant. Kinder, die bereits in frühen Jahren sehr empfindlich auf Fremdes reagierten, seien später oft schüchtern oder leicht zu erschrecken gewesen. Außerdem neigten sie zu Ängstlichkeit. Um bereits früh diesem Phänomen entgegen zu wirken raten die Forscher, sogenannte "hochreaktive" Kinder nicht zu sehr behüten zu wollen. Besser sei, sie sanft mit ihren Ängsten zu konfrontieren.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Wovor die Deutschen am meisten Angst haben

Meldung vom 17.12.2007 - Terrorismus, Klimakatastrophen, Seuchen, Kriege: Es gibt jede Menge Dinge, die Angst und Schrecken erzeugen können. Doch was macht den Bundesbürgern im Jahr 2007 tatsächlich Angst? Was empfinden sie als wirklich gefährlich? Eine aktuelle Studie fördert Überraschendes zu Tage.

Nicht Terrorismus oder die drohende Klimakatastrophe machten den Bundesbürgern im Jahr 2007 am meisten Angst, sondern der Gedanke daran, dass alles teurer wird. Doch dieses überraschende Ergebnis der Erhebung einer Versicherung wirft Fragen auf: Macht den Menschen tatsächlich Sorgen, was in Politik und Medien als Bedrohung dargestellt wird? Was ist wirklich gefährlich? Und was ist eigentlich aus alten Angstthemen geworden wie dem Waldsterben, der Rinderseuche BSE oder dem Atomkrieg?

Blickt man auf die Daten der Studie, die seit 17 Jahren erhoben werden, so zeigt sich, dass die Deutschen vor allem wirtschaftliche Ängste haben. Neben dem Anstieg der Lebenshaltungskosten schaffte es in den vergangenen acht Jahren nur noch die Angst vor einer Verschlechterung der Wirtschaftslage an die Spitze der Angst-Hitparade. Während die Angst vor Naturkatastrophen im Zuge der Klimadiskussion mittlerweile auf Rang zwei vorgerückt ist, rangiert der Terrorismus für das Jahr 2007 nur auf Rang sechs. In den beiden Jahren davor war er überhaupt nicht unter den sieben größten Ängsten der Deutschen.

Eine Studie der GfK zeigt, dass die Deutschen im internationalen Vergleich mit 20 anderen Ländern überdurchschnittlich hohe materielle Ängste haben. Allerdings gaben auch beachtliche 20 Prozent der Befragten in Deutschland an, dass sie sorgenfrei lebten.

Was wirklich gefährlich ist, ist schwer zu beurteilen. Bislang ist die Menschheit weder an einem Atomkrieg noch an einem Super-GAU in einem Kernkraftwerk zugrunde gegangen, sie hat den Kommunismus und diverse Schurkenstaaten überlebt. Das Aids-Virus kann noch immer nicht fliegen, die Angst vor der Vogelgrippe war auch schon größer, und an SARS denkt heute eh kaum noch jemand. Trotz BSE wird weiter Rindfleisch gegessen, der Wald stirbt seit mehr als 20 Jahren und sieht für den ungeübten Betrachter eigentlich noch immer schön grün aus. Und vom Ozonloch heißt es sogar, dass es wieder schrumpft. Es ist also noch immer alles gut gegangen - bislang.

„Die Grundbedingung für die Angst ist, dass man nicht weiß, wie realistisch die Gefährdung ist“, sagt Medienwissenschaftler Bolz. „Könnte man die tatsächliche Gefahr einschätzen, hätte man nur Furcht. Mit Furcht kann man nur begrenzt Schlagzeilen machen. Aber Angst ist unbestimmt. Deswegen gibt es von der Angst nie eine prinzipielle Erleichterung, sondern höchstens einen Themenwechsel.“

Der Medienwissenschaftler behauptet, dass es in Deutschland eine Angstindustrie gibt: „Sobald eine Angst fehlt, wird einfach eine neue eingesetzt“. Dabei wirken Medien, Intellektuelle und Politik zusammen und profitieren voneinander, wie der Professor von der TU Berlin weiter erklärt.

Nach der Theorie von Bolz leben die Medien von Sensationen und Katastrophen und greifen dankbar auf Warner und Mahner zurück, die angesichts immer neuer Bedrohungsszenarien verkünden, dass es „fünf vor zwölf“ sei. Parteien wiederum könnten davon profitieren, wenn sie auf Horrorszenarien eingingen. „Einen großen Teil der unglaublichen Erfolgsgeschichte der Grünen kann man eigentlich nur aus diesem Zusammenspiel der Angstindustrie verstehen“, sagt Bolz.

Der Psychoanalytiker Richter erklärt das Verschwinden bestimmter Ängste damit, dass es ein menschliches Bedürfnis sei, Gefahren nicht passiv ausgeliefert zu sein, sondern sie aktiv zu beherrschen. Man halte es schlicht nicht aus, sich in einer schrecklichen Realität dauernd ängstigen zu müssen. Um sich wohler zu fühlen, versuche man, das Angsterregende zu bagatellisieren oder sogar als Besitz oder Chance zu empfinden. Deutlich macht Richter seine Theorie am Beispiel einer möglichen Bedrohung durch Nuklearwaffen. Der Wunsch, die Atomwaffen als Friedenswächter zu sehen, habe da offenbar mittlerweile bei der Verdrängung der Angst geholfen.

Um diffuse Ängste in den Griff zu bekommen, kann es auch helfen, sich über bestimmte Themen und die Mechanismen besser zu informieren. So rät Bolz, Erfahrung über die Angstindustrie zu sammeln und den immer neuen Bedrohungsszenarien etwas gelassener gegenübertreten. Zugleich räumt er aber auch ein, dass es so etwas wie eine Angst-Lust gebe: „Es macht auf eine eigentümliche Weise Spaß, von Panik getrieben zu werden. Man genießt diese Unheimlichkeit der Weltuntergangsstimmung auch ein bisschen.

Zur Originalnachricht auf welt.de





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by Dr. Radut