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Immunsystem

Lebergift in alternativen Algenmitteln gefunden

Meldung vom 15.01.2008 - AFA-Algenprodukte sollen das Immunsystem stärken, die geistige Leistungsfähigkeit erhöhen und Gelenkerkrankungen mildern. Ein Experte hat 16 Mittel untersucht. Zehn davon war zu viel Gift beigemischt worden. In der Schweiz wurden die Produkte bereits vom Markt genommen.

Untersuchungen an der Universität Konstanz sind bei mehreren Algenpräparaten auf Lebergifte gestoßen. Der Toxikologe Professor Daniel Dietrich warnte in einer Mitteilung der Hochschule vor einem leichtfertigen Verzehr sogenannter AFA-Algenpräparate, die als Nahrungsergänzungsmittel zunehmend eine Rolle spielten. 10 von 16 getesteten Produkten, die in Deutschland und der Schweiz verkauft worden seien, enthielten demnach bedenkliche Mengen Microzystine. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung geht davon aus, dass die gesundheitliche Unbedenklichkeit von AFA-Algen (Aphanizomenon-Flos-Aquae-Algen) „nicht garantiert werden kann“.

„Microzystine sind ein starkes Lebergift, welches eine ähnliche Wirkung hat wie das Gift in Knollenblätterpilzen“, erläuterte Dietrich. Es könne auch Hirn und Nieren schädigen. Die als „blaugrüne Algen“ bekannten AFA-Algen stammten aus dem überdüngten Lake Klamath im US-Staat Oregon. Die Gesundheitsbehörden von Oregon haben nach Dietrichs Angaben einen Richtwert für Microzystine von einem Mikrogramm pro Gramm Algenpräparat festgelegt. 10 der 16 untersuchten Algenprodukte hätten diesen Wert jedoch überschritten. Er habe Konzentrationen von zum Teil mehr als acht Mikrogramm gefunden, sagte Dietrich. Aufgrund seiner Untersuchungsergebnisse habe die Schweiz die Produkte bereits vom Markt genommen.

Angepriesen werden die AFA-Algenprodukte nach Dietrichs Angaben zur Stärkung des Immunsystems, Erhöhung der geistigen Leistungsfähigkeit oder Milderung von Gelenkerkrankungen. Auch gegen Alzheimer oder neurologische Störungen wie das Aufmerksamkeits- Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) bei Kindern sollen sie angeblich helfen. Wissenschaftlich sei bisher jedoch keine heilende Wirkung nachgewiesen, sagte Dietrich.

Zur Originalnachricht auf welt.de





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by Dr. Radut