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Schizophrenie

Forscher finden Gen-Mutation, die für Schizophrenie verantwortlich sein könnte

Meldung vom Donnerstag, 24. Februar 2011 - Bei der Suche nach den Ursachen für Schizophrenie sind Forscher aus den USA und Irland ein Stück weiter gekommen. In den vergangenen Jahren hatte man bereits festgestellt, dass Gen-Mutationen das Risiko einer Erkrankung erhöhen. Nun konnten die Wissenschaftler genau eingrenzen, welche Chromosomen-Veränderung dabei eine Rolle spielt. Das Chromosom ist für einen bestimmten Rezeptor zuständig, der dann auch tatsächlich in den Blutzellen betroffener Patienten erhöht war. Da man diesen Rezeptor mit Medikamenten beeinflussen kann, hoffen die Mediziner nun auf Fortschritte bei der Therapie von Schizophrenie. - Von der Krankheit ist ein Prozent aller Menschen betroffen. Zu den Symptomen gehören Halluzinationen und Wahnvorstellungen.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Cannabis-Konsum könnte möglicherweise Schizophrenie auslösen

Meldung vom Dienstag, 8. Februar 2011 - Wer Drogen nimmt, wird früher krank. Viele Studien zeigen bereits, dass Drogenkonsum und psychische Krankheiten zusammenhängen können. Jetzt haben australische Forscher 83 bereits veröffentlichte Ergebnisse und die mehr als 20.000 dazu gehörigen Patientendaten verglichen. Sie stellten fest: Hatten die Betroffenen Cannabis konsumiert, trat ihre Psychose im Schnitt beinahe drei Jahre früher auf als bei anderen Patienten. Die Wissenschaftler glauben, dass Cannabis zum Beispiel Schizophrenie auslösen könnte. Sie vermuten ein Zusammenspiel zwischen der Droge und der genetischen Veranlagung zu der Krankheit. Cannabis könnte aber auch die Entwicklung des Gehirns unterbrechen. Die Forscher fordern nun, besser über die eventuellen Auswirkungen häufiger Joints auf die Psyche aufzuklären. Ihre Forschungs-Ergebnisse erscheinen im Juni in einem Fachmagazin der US-Amerikanischen Medizinischen Vereinigung.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

Schizophrenie: Neurotransmitter im Ungleichgewicht

Meldung vom Donnerstag, 30. September 2010 - Schizophrenie ist eine psychische Krankheit, die Wissenschaftler immer noch vor Rätsel stellt. Denn die genaue Ursache ist unklar. Aktuell gehen Ärzte von einem Modell aus, das aus mehreren Auslösefaktoren besteht, darunter biologische und soziale. Eine Annahme ist, dass der Gehirnstoffwechsel bei betroffenen Menschen aus dem Gleichgewicht ist. Eine neue Studie, die im Fachmagazin "Biological Psychiatry" veröffentlicht wurde, liefert weitere Beweise für diese These. Im Fokus stehen dabei zwei Neurotransmitter: Glutamat und Dopamin. Bei den Testpersonen fanden die Forscher einen Zusammenhang: Bei einem niedrigen Glutamat-Spiegel war dafür der Dopamin-Spiegel erhöht. Die Studie könnte helfen, neue Medikamente zu entwickeln. Die heutigen wirken nämlich vor allem auf die Dopamin- und nicht auf die Glutamatkonzentration.

Quelle: DRadio Wissen

 

 

 

Was Schizophrenie mit Krebs zu tun hat

Meldung vom 11.12.2007 - Bestimmte Gene erhöhen das Risiko für die psychische Erkrankung und senken die Gefahr für Tumoren

Schizophrenie und Krebs sind sozusagen zwei Seiten der gleichen genetischen Medaille: Das Risiko für beide Krankheiten wird von den gleichen Genen beeinflusst, allerdings auf genau entgegengesetzte Weise. So erhöhen einige Genveränderungen das Risiko für Schizophrenie, senken aber gleichzeitig die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken. Das berichteten mehrere Wissenschaftlerteams auf einem Kongress für Neuropsychopharmakologie. "Es ist sehr eigenartig, dass eine Gehirnerkrankung, die mit sehr komplexem menschlichem Verhalten verknüpft ist, auf dem genetischen und zellulären Level so frappierende Überschneidungen mit Krebs, einer ausgesprochen verhaltensunabhängigen Störung, zeigt", fasste Daniel Weinberger vom National Institute of Mental Health die Ergebnisse zusammen.

Sowohl Krebs als auch Schizophrenie sind Krankheiten mit sehr komplexen Entstehungsmechanismen, an denen neben der genetischen Veranlagung auch Umwelteinflüsse beteiligt sind. Zudem scheint keine der beiden Krankheiten auf einzelne genetische Veränderungen zurückzuführen sein. Vielmehr sind es nach heutigem Wissensstand viele verschiedene, zum Teil noch gar nicht bekannte Gene, die zusammen das Risiko für eine Erkrankung bestimmen. Interessanterweise gibt es jedoch unter den bereits identifizierten Risikogenen einige, die sowohl mit Schizophrenie als auch mit Krebs in Verbindung gebracht wurden, berichteten die Forscher.

Die meisten dieser Gene, die unter anderem die Hirnchemie oder den Hormonhaushalt steuern, haben eines gemeinsam: Sie kommen in mehreren Formen vor, von denen jeweils eine den Stoffwechsel und damit auch die Zellteilung rasant beschleunigt, während eine andere den gegenteiligen Effekt hat und Stoffwechsel sowie Teilungsrate stark abbremst. Ersteres erhöht das Risiko einer unkontrollierten Teilung und damit einer Entartung der Zellen, letzteres vermindert es. Gleichzeitig verursacht ein verlangsamter Stoffwechsel in bestimmten Bereichen des Gehirns jedoch ein Ungleichgewicht und erhöht damit die Wahrscheinlichkeit, psychische Störungen wie eben Schizophrenie zu entwickeln.

Zwar helfe diese Entdeckung nicht, vorherzusagen, wer nun an Krebs oder Schizophrenie erkranken wird, betonte Weinberger. Sie erleichtere jedoch die Risikoabschätzung und werfe zudem ein neues Licht auf die Entstehungsmechanismen der Krankheiten. Damit könnte es in Zukunft möglicherweise gelingen, neue Ansätze zu finden, mit denen die jeweiligen Veränderungen rückgängig gemacht werden können, hofft der Forscher.

Daniel Weinberger (National Institute of Mental Health) et al.: Beitrag auf dem Jahrestreffen des American College of Neuropsychopharmacology, Boca Raton

wissenschaft.de – Ilka Lehnen-Beyel


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